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Nẹtz|werk 〈n. 11〉
1. netzartiges Gefüge aus Fäden, Linien o. Ä.
2. ein Stromerzeuger u. Stromverbraucher umfassender Stromkreis
3. komplexe Verflechtung, Verbindung von Einzelkomponenten, z. B. Computern
4. 〈fig.〉 Zusammenschluss mehrerer Personen od. Organisationen mit gleicher od. ähnlicher Zielsetzung (Jugend\Netzwerk)
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Nẹtz|werk: in der makromol. Chemie Bez. für ein hochverzweigtes Makromolekül (polymeres Netzwerk), in dem jede konstitutionelle Einheit mit jeder anderen durch (eine oder mehrere) kovalente oder andersartige Bindungen verknüpft ist, z. B. Elastomere, Murein, Fibrin, Spectrin, Bindegewebskollagen, Spinnenseidenfäden. Vgl. interpenetrierendes polymeres Netzwerk.
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Nẹtz|werk, das:
1. Gesamtheit netzartig verbundener Leitungen, Drähte, Linien, Adern o. Ä.:
Ü ein N. von Beziehungen.
2. (Elektrot.) Zusammenschaltung einer beliebigen Anzahl Energie liefernder u. Energie speichernder od. umwandelnder Bauteile od. Schaltelemente, die mindestens zwei äußere Anschlussklemmen aufweist.
3. (Wirtsch.) Netzplan.
soziale -e.
5. (EDV) Vernetzung mehrerer voneinander unabhängiger ↑ Rechner (2), die den Datenaustausch zwischen diesen ermöglicht.
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Netzwerk
[engl. network] (Rechnernetz), kurz auch Netz, System aus mehreren miteinander verbundenen Computern (ggf. auch Terminals) und Peripheriegeräten. Durch das Zusammenschalten der Rechner werden der Datenaustausch sowie die gemeinsame Nutzung von Peripheriegeräten, etwa einem Drucker, und von Datenbeständen, die auf einem Netzlaufwerk abgelegt sind, möglich.
Der Aufbau eines Netzwerks und die Prozesse, die in ihm ablaufen, lassen sich mithilfe des OSI-Schichtenmodells beschreiben. Demnach gibt es sieben aufeinander aufbauende Schichten, von denen die unteren vier das Transportsystem und die oberen drei das Anwendersystem bilden.
Die Hardware eines Netzwerks besteht aus mindestens zwei Rechnern, die jeweils mit einer Netzwerkkarte ausgestattet sind, und den verbindenden Netzwerkkabeln. Die Software besteht aus einer Sammlung von Systemprogrammen zur Steuerung des Netzwerks (Netzwerkbetriebssystem) und der Netzwerk-Shell als Benutzerschnittstelle.
Abgegrenzte Teile eines größeren Netzwerks werden als Teilnetz (engl. subnet) bezeichnet. Sind die verschiedenen (Teil-)Netze homogen (s.u.), lassen sie sich problemlos verbinden, bei heterogenen Netzen ist zur Netzkopplung ein Kommunikationsprotokoll (Übertragungsprotokoll) erforderlich.
Netzwerke lassen sich nach verschiedenen Kriterien kategorisieren:
- Nach der räumlichen Ausdehnung unterscheidet man lokale Netzwerke (Local Area Network, LAN) mit einer Ausdehnung von wenigen hundert Metern, Mittelbereichsnetzwerke (Metropolitan Area Network, MAN), die mehrere LANs verbinden, und Weitbereichsnetze (Wide Area Network, WAN).
- Mit der räumlichen Ausdehnung verbunden ist eine bestimmte Netztechnologie: Die Technologie von LANs wird in den IEEE-Standards 802.x beschrieben. Netze dieser Art werden auch als CSMA/CD-Netze bezeichnet. Besonders weit verbreitet sind LANs gemäß der Norm IEEE 802.3, die das sog. Ethernet beschreibt. In MANs kommen üblicherweise die FDDI- und DQDB-Techniken zum Einsatz. Bei WANs handelt es sich meist um Netze auf der Basis des X.25-Protokolls, der ISDN-, DSL- oder ATM-Technik.
- Nach der Art der Übermittlung unterscheidet man geschlossene Netzwerke, die eine einheitliche Technik und Organisation der Übermittlung haben und an die nur Stationen angeschlossen werden können, die dieser Technik und Organisation genau entsprechen, und offene Netzwerke, in denen ein Übertragungsprotokoll für die Kommunikation der unterschiedlichsten Stationen, Daten und Übermittlungsformen sorgt.
- Nach der Netzkonfiguration unterscheidet man reale (physikalische) Netzwerke mit einer bestimmten Netzwerktopologie und virtuelle Netze, in denen bestimmte Teile eines realen Netzwerks logisch zusammengeschaltet sind, z. B. in einem LAN (lokales Netzwerk) die Rechner eines Stockwerks. Mit einem virtuellen Netz kann man Rechner z. B. nach Sicherheitsaspekten neu zusammenfassen, ohne die Verkabelung ändern zu müssen.
- Hinsichtlich der Netzwerktopologie unterscheidet man Netzwerke in Baum-, Bus-, Maschen-, Ring-, oder Sterntopologie. Speziell ein Netz in Bustopologie wird auch lineares Netz genannt (weil die einzelnen Stationen wie die Perlen auf einer Kette linear angeordnet sind), ein Netz in Baumtopologie heißt auch hierarchisches Netz, da einzelne Knotenrechner nur mithilfe »übergeordneter« Knoten erreicht werden können.
- Nach der Netzwerkarchitektur teilt man Netzwerke ein in homogene Netzwerke, bei denen alle Stationen dasselbe Betriebssystem, dasselbe Protokoll und dasselbe Übertragungsverfahren verwenden, und heterogene Netzwerke, bei deren Stationen mindestens einer dieser Parameter abweicht.
- Ferner lassen sich Netzwerke nach der Art der Verbindung (kabelgebundene und drahtlose Netze) und dem Netzwerkbetriebssystem (z. B. Novell NetWare, Windows NT Server) unterscheiden.
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Nẹtz|werk, das: 1. netzartig verbundene Leitungen, Drähte, Linien, Adern o. Ä.: ... wo früher grünende Wälder die Landschaft bedeckten, ist sie jetzt überzogen von einem N. von Drahtleitungen (Thienemann, Umwelt 28); Ü Danach hätten die Gewerkschaftsmitglieder ... ein N. von Verbindungsleuten entwickelt (Rothfels, Opposition 107); ein N. von Mikroorganismen, Molekülen, Angaben, Beziehungen; das linke N. der Partei. 2. (Elektrot.) Zusammenschaltung einer beliebigen Anzahl Energie liefernder u. Energie speichernder od. umwandelnder Bauteile od. Schaltelemente, die mindestens zwei äußere Anschlussklemmen aufweist. 3. (Wirtsch.) Netzplan. 4. (im New Age) ↑Netz (2 d) autonomer, durch gemeinsame Werte od. Interessen verbundener Teilnehmer.
Universal-Lexikon. 2012.