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Tonabnehmer
Ton|ab|neh|mer 〈m. 3Gerät zum Abtasten von Schallplatten, das die in den Rillen festgehaltenen Schwingungen in Wechselspannungen umformt (Kristall\Tonabnehmer; Magnet\Tonabnehmer)

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Ton|ab|neh|mer, der:
Kurzf. von Tonabnehmersystem.

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I
Ton|abnehmer,
 
Wandlersystem zum Umwandeln mechanischer Schwingungen in elektrische Wechselspannungen des Tonfrequenzbereichs, angewendet in elektronischen Musikinstrumenten und als Abtastsystem in Plattenspielern. Bei diesen Tonabnehmern folgt die Abtastnadel am elastisch gelagerten Nadelträger den Auslenkungen der Schallrille; die Bewegungen werden vom Wandlerelement in elektrischen Spannungen umgesetzt. Im magnetischen Tonabnehmer wird z. B. ein ferromagnetischer Anker im Feld eines Permanentmagneten bewegt und induziert in Spulen auf dessen Schenkeln tonfrequente Wechselspannungen. Beim dynamischen Tonabnehmer bewegt der Nadelträger eine kleine, leichte Spule im Feld eines Permanentmagneten. Der piezoelektrische Tonabnehmer beruht auf dem gleichen Prinzip wie das piezoelektrische Kristallmikrofon mit der Abtastnadel anstelle der Mikrofonmembran.
 
Bei Tonabnehmern für Stereowiedergabe wird die in zwei Ebenen erfolgende Nadelauslenkung durch erweiterte Wandlerelemente in getrennte Tonsignale umgesetzt.
 
Tonabnehmer für Musikinstrumente wandeln Saitenschwingungen in Tonfrequenzspannungen um, die verstärkt und weiterverarbeitet werden können.
II
Tonabnehmer
 
[englisch Pick-up], Vorrichtung zur Umwandlung mechanischer Schwingungen von festen Körpern in tonfrequente elektrische Schwingungen; zu finden bei Instrumenten mit elektrischer Tonabnahme bzw. Verstärkung, aber beispielsweise auch als Abtastsystem eines Plattenspielers (Nadeltonverfahren). In der Musizierpraxis werden hauptsächlich das elektromagnetische und das piezoelektrische Prinzip genutzt. Ein elektromagnetischer Tonabnehmer besteht aus Dauermagnet und Spule. Für eine direkte Tonabnahme müssen die Schwingungselemente (Saite, Zunge, Profilscheibe) aus magnetisch leitfähigem Material (z. B. Eisen) bestehen. Bewegen sie sich im Feld des Dauermagneten, so wird dessen magnetischer Fluss variiert. Diese Flussänderung bewirkt die Induktion einer Tonsignalspannung in der Spule, die sich im Takt der Saitenschwingung ändert. Das Signal wird einem Verstärker zugeführt und durch einen Lautsprecher hörbar gemacht. Anwendung fand und findet der elektromagnetische Tonabnehmer bei E-Gitarre, E-Bass, Fender-Piano, Hammond-Orgel, Hohner-Clavinet und anderen Instrumenten. Bei Gitarrentonabnehmern unterscheidet man zwei Formen: Singlecoil-Pick-up mit einer Spule und einem hellen, harten Klangergebnis und Humbucking-Pick-up mit zwei nebeneinander liegenden Spulen und einer weicheren Färbung. Von entscheidendem Einfluss auf die Klangfarbe ist außerdem die Stellung des Tonabnehmers. Dicht beim Steg entsteht ein harter, heller Klang. Befindet sich der Tonabnehmer näher an Gitarrenhals bzw. Griffbrett, wird der Klang voller und dunkler. Bassgitarren besitzen meist zwei, E-Gitarren drei separate Tonabnehmer, die sich in ihrer Lautstärke getrennt dosieren lassen, sodass bereits dadurch Klangmanipulationen möglich sind. Die Tonabnahme bei vielen elektrischen Tasteninstrumenten erfolgt ebenfalls elektromagnetisch. So schwingen beim Fender-Piano Metallstäbe im magnetischen Feld, bei der Hammond-Orgel drehen sich Profilscheiben.
 
Der piezoelektrische Tonabnehmer ist dagegen ein Körperschallempfänger, der Schwingungen beliebiger Körper überträgt. Seine Wirkungsweise beruht darauf, dass durch Druckschwankungen in bestimmten Kristallen (Seignettesalz) elektrische Ladungen entstehen. Obwohl der Klang von piezoelektrischen Abnehmern oft unbefriedigend ist, haben sie ihre Bedeutung dort, wo die Übertragung von Instrumenten mit elektromagnetischen Tonabnehmern aufgrund eisenloser Schwingungselemente oder mit Mikrofonen wegen hohen Übersprechens und Rückopplungsgefahr bei größeren Beschallungslautstärken nicht möglich ist.

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Ton|ab|neh|mer, der: kurz für Tonabnehmersystem.

Universal-Lexikon. 2012.