Ta|fel|ma|le|rei 〈f. 18〉 Malerei auf Holztafeln (statt auf Lein- od. Kalkwand), bes. für Altarbilder
* * *
Ta|fel|ma|le|rei, die:
vgl. ↑ Tafelbild.
* * *
Tafelmalerei,
bildliche Darstellung auf flachem, festem Material wie Holz, Ton, Metall, Elfenbein oder versteiftem Malgrund (auf Holzrahmen gespannte Leinwand). Die Malfläche wird in der Regel mit einer Grundierung versehen. Als Maltechnik dienen vorwiegend Temperamalerei und Ölmalerei. Die Tafelmalerei der Antike auf Holz oder Leinwand ist verloren; Beispiele erhaltener früher Tafelmalerei sind bemalte Tonmetopen der griechischen Tempel des 7. Jahrhunderts v. Chr. und der etruskischen Tempel, kleine Votivtafeln aus Ton sowie die illusionistischen Mumienporträts in Ägypten (1.-4. Jahrhundert n. Chr.), auch die frühchristlichen Ikonen (5.-7. Jahrhundert). Im Westen setzt die Tafelmalerei erst im 12. Jahrhundert mit den in der byzantinischen Tradition stehenden gemalten Kruzifixen ein, im 13. Jahrhundert kamen gemalte Antependien und Retabel hinzu. Giotto gilt als Schöpfer des ersten autonomen Tafelbildes, d. h. der kompositionell in sich geschlossenen Bildfläche. Altarbilder blieben bis ins 18. Jahrhundert die Hauptaufgabe der Tafelmalerei; sie sind zunächst auf Holz gemalt. Im Norden wurde v. a. Eichen-, Linden- und Rotbuchenholz als Bildträger gewählt, in Italien v. a. Pappelholz. Ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde Holz allmählich durch Leinwand verdrängt, die größere Formate ermöglicht. Kleinere Tafelmalereien wurden ab dem 17. Jahrhundert auch auf Metall (v. a. Kupferplatten) ausgeführt. Im 20. Jahrhundert kamen Malgründe wie Sperrholz-, Holzfaser- und Kunststoffplatten hinzu.
Die dt., niederländ. u. ital. Tafelbilder bis um 1530, bearb. v. P. Pieper (21990);
Die Entdeckung der Kunst. Niederländ. Kunst des 15. u. 16. Jh. in Frankfurt, bearb. v. J. Sander, Ausst.-Kat. Städelsches Kunstinstitut u. Städt. Galerie Frankfurt am Main (1995).
Weitere Literatur: Malerei.
* * *
Ta|fel|ma|le|rei, die: vgl. ↑Tafelbild.
Universal-Lexikon. 2012.