So|phia 〈f.; -; unz.〉
1. 〈Philos.〉 das Wissen von den göttlichen Ideen (bei Plato)
2. 〈Rel.〉 im späten Juden- u. im Christentum die personifizierte Weisheit Gottes
[grch., „Weisheit“]
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I Sophia
[griechisch »Weisheit«] die, -, allgemein das meisterliche, vollendete Können; bei den Pythagoreern die Summe allen Wissens, die im eigentlichen Sinn nur dem Göttlichen vorbehalten ist, während der Mensch hingegen nur (in der Philosophie) nach ihr streben kann; für Platon das Wissen von den Ideen (besonders der Idee des Guten). Religionsphilosophische Spekulationen über die Sophia als personifizierte Weisheit Gottes gab es schon im Judentum (u. a. bei Philon von Alexandria). Im Christentum wurden diese Vorstellungen aufgegriffen. In der abendländischen Kirche entstand im 7. Jahrhundert die allegorisierende Legende von der Römerin Sophia, die mit ihren Töchtern Pistis, Elpis, Agape (Glaube, Hoffnung, Liebe) unter Kaiser Hadrian im 2. Jahrhundert das Martyrium erlitten haben soll (Heilige; Tag: 30. 9.); darüber hinaus wurde die Sophiavorstellung in der Mystik des Spätmittelalters auch auf Maria übertragen. Die Ostkirche führte die religionsphilosophische Tradition fort und weihte der Weisheit Gottes nach dem Bau der Hagia Sophia in Konstantinopel zahlreiche weitere Kirchen. In der russischen Sophiologie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts (v. a. W. S. Solowjow) wird mit Sophia die im gesamten Weltall als »Weltseele«, »Vernunft der Schöpfung«, »Leib Christi« niedergelegte Weisheit bezeichnet.
Sophia,
legendäre römische Jungfrau und Märtyrerin der Zeit Diokletians (3./4. Jahrhundert); zählt als »Kalte Sophie« zu den Eisheiligen. - Heilige (Tag: 15. 5.).
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So|phia, die; - [1: lat. sophia < griech. sophía = Weisheit, zu: sophós, ↑Sophisma; 2: russ. sofija < griech. sophía]: 1. (Philos.) (bei Plato) das Wissen von den göttlichen Ideen, die in ihrer Reinheit nur von der körperlosen Seele geschaut werden. 2. (in der russischen Religionsphilosophie) schöpferische Weisheit Gottes.
Universal-Lexikon. 2012.