überwachen; observieren; beobachten; beschatten; spähen; am Ball bleiben (umgangssprachlich); jemanden jagen; weiter verfolgen; heimsuchen; jemandem nachsetzen; nachgehen; hinterher gehen; nachsteigen; folgen; nachstellen
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ver|fol|gen [fɛɐ̯'fɔlgn̩] <tr.; hat:1.
a) durch Hinterhergehen, -laufen o. Ä. einzuholen [und einzufangen] suchen:
einen Verbrecher verfolgen; die Hunde verfolgten das Wild; sie fühlte sich überall verfolgt.
b) (einer Spur o. Ä.) nachgehen, folgen:
eine Spur, einen Hinweis verfolgen; die Polizei verfolgte die falsche Fährte.
2. (mit etwas) hartnäckig, unablässig bedrängen:
jmdn. mit Bitten, mit seiner Eifersucht verfolgen; er verfolgte sie mit seinem Hass.
3. durch konsequentes Bemühen zu erreichen oder zu verwirklichen suchen:
ein Ziel, einen Plan verfolgen; dieses Thema wurde nicht weiter verfolgt.
Syn.: ↑ erstreben, ringen um, ↑ streben nach, trachten nach (geh.), zielen auf, zu erreichen suchen (geh.).
4. die Entwicklung, den Verlauf (von etwas) genau beobachten:
eine Angelegenheit, die politischen Ereignisse verfolgen; sie verfolgte die Szene schweigend.
5. (aus politischen, religiösen, rassischen Gründen) in seinen Freiheiten beschränken, seiner Existenzgrundlage berauben:
Minderheiten wurden überall grausam verfolgt.
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ver|fọl|gen 〈V. tr.; hat〉
1. jmdn. od. ein Tier \verfolgen jmds. od. eines Tieres Spur folgen, ihm nacheilen, jmdn. od. ein Tier einzufangen suchen
2. etwas \verfolgen 〈fig.〉
● der Gedanke verfolgt mich seit Tagen 〈fig.〉 begleitet mich, peinigt od. ängstigt mich ● eine Absicht \verfolgen 〈fig.〉; einen Flüchtling, einen fliehenden Verbrecher \verfolgen; jmds. Spur \verfolgen jmds. S. nachgehen; der Hund verfolgt die Spur des Wildes; was für einen Zweck verfolgst du damit? 〈fig.〉 ● eine Entwicklung aufmerksam, interessiert, gespannt \verfolgen 〈fig.〉; jmdn. gerichtlich, steckbrieflich \verfolgen ● jmdn. mit Anträgen, Bitten usw. \verfolgen 〈fig.〉 bedrängen, plagen, belästigen; jmdn. mit den Blicken \verfolgen; jmdn. mit seinem Hass \verfolgen 〈fig.〉 ihn überall seinen Hass spüren lassen ● vom Unglück verfolgt oft vom Unglück betroffen
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ver|fọl|gen <sw. V.; hat [mhd. vervolgen]:
1.
a) durch Hinterhergehen, -eilen zu erreichen [u. einzufangen] suchen:
einen Verbrecher v.;
Hunde verfolgten das Wild;
jmdn. auf Schritt und Tritt v. (beschatten);
sich verfolgt fühlen;
der Filmstar wurde von den Reportern verfolgt;
<subst. 2. Part.:> der Verfolgte entwischte durch die Hintertür;
Ü sie ist vom Pech, vom Unglück verfolgt (hat viel Pech, Unglück);
der Gedanke daran verfolgte sie (ließ sie nicht los);
diese Idee, Frage verfolgte sie Tag und Nacht;
jmdn. mit Blicken v. (ständig beobachten);
b) jmdm. zur Last fallen; jmdn. bedrängen:
jmdn. mit Bitten, Vorwürfen v.;
er verfolgte sie mit seinem Hass, seiner Eifersucht;
c) (aus politischen, rassischen, religiösen Gründen) jmds. Freiheit einengen, ihn zu vertreiben, gefangen zu setzen suchen, ihm nach dem Leben trachten:
dieses Regime verfolgt oppositionelle Kräfte erbarmungslos;
<subst. 2. Part.:> sie waren Verfolgte des Naziregimes;
die politisch Verfolgten baten um Asyl;
eine Spur, einen Hinweis v.;
die Polizei hatte nicht die richtige Fährte verfolgt;
sie verfolgten den Weg (blieben auf dem Weg) bis an den Fluss;
e) (bes. Rechtsspr.) (von Amts wegen) gegen jmdn., etw. vorgehen:
Zuwiderhandlungen werden strafrechtlich, polizeilich verfolgt.
2. zu erreichen, zu verwirklichen suchen:
ein Ziel, eine Absicht, einen Plan v.;
dieses Thema, diese Politik wurde nicht weiter verfolgt;
sie verfolgt nur ihre eigenen Interessen.
3. (die Entwicklung, den Verlauf von etw.) aufmerksam beobachten:
einen Vorgang, ein Gespräch v.;
er hat diese Angelegenheit nicht weiter verfolgt;
sie verfolgte die Szene aufmerksam;
sie verfolgte den Prozess in der Zeitung, im Fernsehen (las alle Berichte, sah alle Sendungen darüber).
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ver|fọl|gen <sw. V.; hat [mhd. vervolgen]: 1. a) durch Hinterhergehen, -eilen zu erreichen [u. einzufangen] suchen: einen flüchtigen Häftling, eine Verbrecherin v.; die Jäger, Hunde verfolgten das Wild; jmdn. auf Schritt und Tritt v. (beschatten); sich verfolgt fühlen; der Filmstar wurde von den Reportern verfolgt; ... dass der junge Mensch in eine Art Wut geriet und ... die kreischenden Frauen bis auf den Trockenspeicher verfolgte (Th. Mann, Krull 22); <subst. 2. Part.:> der Verfolgte entwischte durch die Hintertür; Ü er ist vom Pech, vom Unglück verfolgt (hat viel Pech, Unglück); der Gedanke daran verfolgte sie (ließ sie nicht los); man kann diese Bilder nicht ... von sich abschütteln, sie verfolgen den Menschen (Nigg, Wiederkehr 9); diese Idee, Frage, Vorstellung verfolgte sie Tag und Nacht; bis in den Traum hinein verfolgten mich die Schmerzen (Niekisch, Leben 307); jmdn. mit Blicken v. (ständig beobachten); Ronni nahm den Feldstecher ... und begann, das wilde Boot mit den Augen zu v. (Geissler, Wunschhütlein 82); b) jmdm. zur Last fallen; jmdn. bedrängen: jmdn. mit Bitten, Vorwürfen v.; er verfolgte sie mit seinem Hass, Misstrauen, seiner Eifersucht; Dieser Kellner verfolgte meinen Onkel so intensiv mit seiner Treue und mit seiner Verehrung, dass wir immer sagten: Das ist sein Kellner (Borchert, Draußen 107); höchstwahrscheinlich war er ein törichter Anbeter, der Jeannine mit Heiratsanträgen verfolgte (Lederer, Bring 106); c) (aus politischen, rassischen, religiösen Gründen) jmds. Freiheit einengen, ihn zu vertreiben, gefangen zu setzen suchen, ihm nach dem Leben trachten: dieses Regime verfolgt oppositionelle Kräfte erbarmungslos; Jahrhundertelang hat die Inquisition Ketzer verfolgt, verurteilt, verbrannt (Dönhoff, Ära 181); Er ... scheut sich nicht, unerwünschte und verfolgte Schauspieler zu engagieren (Reich-Ranicki, Th. Mann 198); <subst. 2. Part.:> sie waren Verfolgte des Naziregimes; die politisch Verfolgten baten um Asyl; d) (einer Spur o. Ä.) nachgehen, ↑folgen (1 a): eine Spur, einen Hinweis v.; die Polizei hatte nicht die richtige Fährte verfolgt; Leider fanden sich keine Beigaben, sodass nicht klar ist, ob es sich um gleichzeitige oder spätere Grablegen handelt. Auf den Hügel lief eine Doppelpfostenreihe zu, die sich 30 m nach Westen verfolgen ließ (Archäologie 2, 1997, 49); sie verfolgten den Weg (blieben auf dem Weg) bis an den Fluss; Ü Da unsere alte Welt trotzdem so unbeirrbar ihren Gang verfolgt, kann ich nicht zweifeln, dass sie nach einem hohen Plan geordnet ist (Jünger, Capriccios 50); e) (bes. Rechtsspr.) (von Amts wegen) gegen jmdn., etw. vorgehen: Zuwiderhandlungen werden strafrechtlich, polizeilich verfolgt; die beiden Leutnants ..., die wegen nationalsozialistischer Betätigung gerichtlich verfolgt wurden (Rothfels, Opposition 79); ... dass die Cité diesen Gräuel nicht dulden, sondern mit den rigorosesten Mitteln v. würde (Maass, Gouffé 343); Ein Gesetz, ein Verbot bliebe Papier, wenn es nicht ein Instrument gäbe, seine Einhaltung zu erzwingen und Übertretungen machtvoll zu v. (bestrafen; Kühn, Zeit 27). 2. zu erreichen, zu verwirklichen suchen: ein Ziel, eine Absicht, einen Plan, Zweck, Gedanken, Grundsatz v.; dieses Thema, diese Politik wurde nicht weiter verfolgt; sie verfolgt nur ihre eigenen Interessen; Unternehmen, die umweltorientierte Strategien verfolgen, erbringen Zukunftsleistungen (natur 4, 1991, 71); Beim Industriegebiet Detmoldstraße verfolge die Bahn eine Vergrößerung der Gewerbeflächen nach Norden (SZ 18. 5. 84, 11). 3. (die Entwicklung, den Verlauf von etw.) aufmerksam beobachten: einen Vorgang, ein Geschehen, Gespräch v.; er hat diese Angelegenheit nicht weiter verfolgt; sie verfolgte die Szene aufmerksam, neugierig, schweigend; Justin verfolgte genau die Erziehung des jungen Mannes (Thieß, Reich 442); seit Jahren verfolgte er (las er regelmäßig) alle wesentlichen deutschen Zeitungen und Zeitschriften (Niekisch, Leben 208); sie verfolgte den Prozess, die Ereignisse in der Zeitung, im Fernsehen (las alle Berichte, sah alle Sendungen darüber); Er hatte Vergnügen daran, zu v., wie die allgemeine Aufregung turbulente Formen annahm (Niekisch, Leben 189).
Universal-Lexikon. 2012.