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Pipe
Pipe1 〈[pp] n. 15 oder f. 10engl. u. nordamerikan. Flüssigkeitsmaß für Wein u. Branntwein, 400-570 l [engl., eigtl. „Rohr, Röhre“]
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Pi|pe2 〈f. 19; nddt.〉
1. Pfeife
2. längl. Wein- od. Ölfass
[nddt. Form von Pfeife]

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1Pi|pe , die; -, -n [ital. pipa, über das Vlat. zu lat. pipare, pfeifen] (österr.):
Fass-, Wasserhahn.
2Pipe [pa̮ip ], das od. die; -, -s [engl. pipe, eigtl. = Pfeife, nach der Form]:
früheres englisches Hohlmaß für Wein (Zeichen: P. [1 P. Portwein = 115 Gallons; 1 P. Sherry = 82 Gallons]).

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I
Pipe
 
[paɪp; englisch »Rohr«],
 
 1) das oder die, -/-s, alte Volumeneinheit für Flüssigkeiten in England, den USA und den Niederlanden; in England galt 1 Pipe = 1½ Puncheons = 572,491 l (Imperialpipe), in den USA 1 Pipe = 476,940 l, in den Niederlanden 1 Pipe = 340 Mengelen = 412,314 l (Amsterdam, für Wein).
 
 2) die, -/-s, Geologie: vulkanische Durchschlagsröhre, Kimberlit.
 
II
Pipe
 
[portugiesisch] die, -/-n, Weinbau: in Portugal traditionelles Fass für die Lagerung und den Transport von Portwein, an den Enden stark verjüngt, fasst 534 l; die kleinere Madeirapipe fasst 418 l.
 
III
Pipe
 
[dt. »Röhre«] die, ein Hilfsmittel zur Weiterleitung von Daten zwischen zwei Prozessen. Die Verwendung einer Pipe bezeichnet man als Piping. Man kann sich eine Pipe als eine Art Verbindungsröhre vorstellen, in die als Ausgabe des ersten Prozesses Daten hineinfließen und aus welcher der zweite Prozess diese Daten als Eingabe entgegennimmt, wobei die Reihenfolge der Daten gemäß dem Prinzip »First In, First Out« (FIFO) erhalten bleibt. Durch die Verwendung einer Pipe können die beiden beteiligten Prozesse technisch unabhängig voneinander arbeiten, die Pipe spielt die Rolle der Schnittstelle. Man unterscheidet unbenannte und benannte Pipes.
 
Eine typische Anwendung von (unbenannten) Pipes ist die Ausgabeumleitung von einem Prozess auf einen anderen, in einem Client-Server-Netzwerk z. B. eine Umleitung von einem Client auf den Server. Auch können mithilfe von Pipes die Ausgabedaten einer Datei als Eingabe für eine andere Datei genutzt und die Kommunikation zwischen Programmen betrieben werden. Benannte Pipes funktionieren fast wie Dateien (ohne Dateien zu sein), die von den beteiligten Prozessen erzeugt, geöffnet, geschrieben und gelesen werden können.
 
Das Konzept der Pipe geht auf das Betriebssystem Unix zurück. Hier bezeichnet Pipe einen Befehl, der den Ausgabestrom einer Datei/Anweisung zum Eingangsstrom einer anderen Datei/Anweisung macht, dabei kann man das Pipe-Zeichen »|« zur direkten Weiterleitung verwenden. Nachfolgend fanden Pipes auch in die meisten anderen Betriebssysteme Eingang, die Multitasking unterstützen.

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1Pi|pe, die; -, -n [ital. pipa, über das Vlat. zu lat. pipare, ↑pfeifen] (österr.): Fass-, Wasserhahn.
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2Pipe [paip], das od. die; -, -s [engl. pipe, eigtl. = Pfeife, nach der Form]: früheres englisches Hohlmaß für Wein; Zeichen: P. (1 P. Portwein = 115 Gallons; 1 P. Sherry = 82 Gallons).

Universal-Lexikon. 2012.