Pẹch|stein 〈m. 1〉 geolog. alter Obsidian
* * *
I Pechstein,
natürliches, wasserhaltiges (bis 9 %), kieselsäurereiches vulkanisches Gesteinsglas, entsteht bei rascher Erstarrung von Ergussgesteinen (z. B. Rhyolith, Trachyt, Andesit). Pechstein ist braun, rot, grün oder schwarz, pechartig glänzend, hat muscheligen Bruch, zeigt oft Entglasungserscheinungen und Fließgefüge; zum Teil auch Perlitgefüge (Perlit); oft mit Kristalleinsprenglingen (Sanidin). Pechstein verwittert zum Teil zu Kaolin.
Pẹchstein,
1) Claudia, Eisschnellläuferin, * Berlin (Ost) 22. 2. 1972; u. a. Olympiasiegerin 1994 (5 000 m), 1998 (5 000 m) und 2002 (5 000 m, 3 000 m) sowie Weltmeisterin 1996 (5 000 m) und 2000 (1 500 m, 3 000 m, großer Vierkampf).
2) Max, Maler und Grafiker, * Zwickau 31. 12. 1881, ✝ Berlin (West) 29. 6. 1955; übersiedelte nach einer Handwerkslehre 1900 nach Dresden und studierte dort an der Kunstgewerbeschule und 1902-06 an der Akademie. 1906 trat er der Künstlervereinigung Brücke bei. Ab 1908 lebte er meist in Berlin, im Sommer in Nidden auf der Kurischen Nehrung. 1914 reiste er zu den Palauinseln. Die Auseinandersetzung mit der Kunst der Inselbewohner prägte sein Werk nachhaltig. 1933 erhielt er Ausstellungsverbot. 1945 wurde er Professor der Berliner Akademie. In seinen starkfarbigen Gemälden (Figuren- und Landschaftsbilder, Stillleben) und in seinem grafischen Werk entwickelte Pechstein v. a. die dekorativen Möglichkeiten des Expressionismus. Er schuf auch Plastiken (seit 1913 v. a. in Holz), Entwürfe für Glasfenster und Mosaiken. - M.-Pechstein-Archiv in Hamburg.
M. P., bearb. v. I. Stilijanov-Nedo, Ausst.-Kat. (1989);
M. P. - Das ferne Paradies, Beitrr. v. G. Dieterich u. a., Ausst.-Kat. Städt. Kunstmuseum Spendhaus, Reutlingen (1995);
H. Jähner: Künstlergruppe Brücke. Gesch. einer Gemeinschaft u. das Lebenswerk ihrer Repräsentanten (51996).
* * *
Universal-Lexikon. 2012.