Sassaniden,
Sasaniden, persische Dynastie (224-651), benannt nach Sassan (Sasan; ✝ 208), einem Teilfürsten der Persis (Fars) und Vorsteher des Heiligtums der Göttin Anahita in Istachr bei Persepolis. Dessen Enkel Ardaschir I. (224-241) beendete die Herrschaft der Parther (Arsakiden) und begründete das zweite persische Großreich (Iran, Geschichte), in dem eine zoroastrische Staatskirche entstand. Die Sassaniden führten ihre Abkunft auf die Achaimeniden zurück und pflegten deren Vorstellungen von einem Weltreich. Schapur I. (242-272) kämpfte erfolgreich gegen das Römische Reich (Gefangennahme Kaiser Valerians 259 oder 260 bei Edessa). Von ihrer glanzvollen Hauptstadt Ktesiphon aus verbreiteten die Sassaniden altpersische Kultur bis über den Hindukusch hinaus nach Osten. Eine Zeit überragender Macht erlebte Iran unter Chosrau I. (531-579), Hormisd IV. (579-590) und Chosrau II. (588/591-628) mit mehrfachen erfolgreichen Feldzügen u. a. gegen Byzanz. 642 erlagen die Sassaniden dem Ansturm der islamischen Araber unter Omar I. Der letzte Sassanide, Jesdgerd III. (seit 632), wurde 651 ermordet.
The Cambridge history of Iran, hg. v. W. B. Fisher u. a., Bd. 3: The Seleucid, Parthian and Sasanian periods, 2 Tle. (Cambridge 1983);
K. Schippmann: Grundzüge der Gesch. des sasanid. Reiches (1990).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Iran unter den Parthern und Sassaniden
Universal-Lexikon. 2012.