Mes|si|a|nịs|mus 〈m.; -; unz.〉 Glaube an den verheißenen Messias
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Mes|si|a|nịs|mus, der; -:
geistige Bewegung, die die religiöse od. politische Erlösung von einem Messias erwartet.
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Messianịsmus,
in Anlehnung an jüdisch-christlichen Messiasvorstellungen Sammelbezeichnung für religiös, sozial oder politisch motivierte Erneuerungsbewegungen, deren kritisches Potenzial sich in der religiösen Erwartung eines dem Messias vergleichbaren Heilbringers äußert. Häufig mit der Hoffnung auf Wiederkehr eines urzeitlichen »goldenen Zeitalters« verbunden und/oder Ausdruck einer Empfindung bedrohter kultureller Identität, können messianische Bewegungen erhebliche revolutionäre oder reformerische Energien freisetzen (im Judentum in der Neuzeit u. a. der Sabbatianismus). Historisch standen sie keineswegs nur unter dem Einfluss der jüdisch-christlichen Eschatologie (Chiliasmus; Hoffnung auf ein »Tausendjähriges Reich« Christi): Der antike Kaiser als »Retter« (griechisch Soter), Vishnus letzte (noch ausstehende) Inkarnation Kalkin (Avatara), der Buddha Maitreya sowie Heilbringer der traditionellen indianischen, afrikanischen und melanesischen Religionen zeugen von autochthonen messianischen Erwartungen, die - besonders in Krisensituationen - auf eine bestimmte Person übertragen werden können (Nativismus). Auch (selbst ernannte) politische und religiöse Führer treten mit dem Absolutheitsanspruch einer Erlösergestalt auf und versuchen mit Heilslehren aller Art messianische Erwartungen an sich zu binden. Im weiteren Sinn werden auch andere Erscheinungsformen des Sendungsbewusstseins als messianisch bezeichnet.
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Mes|si|a|nịs|mus, der; -: geistige Bewegung, die die religiöse od. politische Erlösung von einem Messias erwartet.
Universal-Lexikon. 2012.