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Weihnachtsbaum
Lichterbaum; Christbaum

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Weih|nachts|baum ['vai̮naxts̮bau̮m], der, -[e]s, Weihnachtsbäume ['vai̮naxts̮bɔy̮mə]:
[kleine] Tanne, Fichte, Kiefer, die man zu Weihnachten [besonders im Zimmer] aufstellt und mit Kerzen, Kugeln, Lametta o. Ä. schmückt:
ein Weihnachtsbaum mit elektrischen, echten Kerzen; den Weihnachtsbaum schmücken, plündern; jmdm. etwas unter den Weihnachtsbaum legen (zu Weihnachten schenken).
Syn.: Christbaum.

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Weih|nachts|baum 〈m. 1uNadelbaum, der zu Weihnachten ins Zimmer gestellt u. mit Kerzen, Äpfeln, Nüssen, Glaskugeln, Zuckerwerk o. Ä. geschmückt wird; Sy Tannenbaum (2)

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Weih|nachts|baum, der:
[kleine] Tanne, Fichte, Kiefer, die man zu Weihnachten [ins Zimmer stellt u.] mit Kerzen, Kugeln, Lametta o. Ä. schmückt:
ein W. mit elektrischen, echten Kerzen;
den W. schmücken, plündern;
jmdm. etw. unter den W. legen (zu Weihnachten schenken).

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Weihnachtsbaum,
 
Tannenbaum, Chrịstbaum, der zu Weihnachten aufgestellte, geschmückte Nadelbaum, am weitesten verbreitetes Symbol des Weihnachtsfestes. Der Weihnachtsbaum ist in der Regel eine Fichte, Tanne oder Kiefer, in anderen Klimagebieten auch z. B. eine Stechpalme, Zypresse oder - als Ersatz - ein Kunststoffbaum (zusammenlegbar und wieder verwendbar).
 
Geschichte:
 
Vorläufer des Weihnachtsbaums ist das Wintergrün, mit dem zum Jahresanfang (fiel im Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert mit dem Weihnachtsfest zusammen) das Haus geschmückt wurde. Das Recht, Winter- oder Weihnachtsmaien zu schlagen, wird schon Anfang des 16. Jahrhunderts erwähnt, bereits 1494 hatte S. Brant das Aufstecken der Tannenzweige als abergläubische Segenserwartung verurteilt. In formaler Parallelität zu aufgeputzten Bäumen anderer Brauchtermine wird das Aufstellen und Behängen eines Baumes mit Früchten, Oblaten, Lebkuchen, Zuckerwerk, buntem Papier- und Zischgold-(Rauschgold-)Schmuck bei Festen des städtischen Handwerks und der Zünfte bezeugt (Basler Schneidergesellen 1597; Bremer Zunftchronik von 1570: »Dattelbäumchen«). Für 1597 ist in Turckheim im Elsass ein »Weynachtsbaum«, geschmückt mit »gefärbt Papier, Äpfel, Faden und Backwerk«, nachweisbar, für 1605 ein mit Papierrosen, Äpfeln, Knistergold und Zuckerwerk behängter Weihnachtsbaum in Straßburg. Der Kerzenschmuck ist erstmals durch eine Jugenderinnerung der Liselotte von der Pfalz um 1660 für den herzoglichen Hof von Hannover überliefert. Neben Buchsbaum fanden sich in mittel- und norddeutschen Städten Stechpalme, Eibe und Wacholder, bis dann Tanne und Fichte als Weihnachtsbaum dominierten. Die ältesten Bilddarstellungen (ab 1770) zeigen sehr verschiedene Formen, gebietsweise auch ein von der Decke mit der Spitze nach unten hängendes Bäumchen. Aufgrund des Schmucks mit Puppen, Zuckerwerk, Äpfeln, Nüssen und Backwerk waren auch andere Bezeichnung wie Kinder-, Zucker- und Nussbaum üblich.
 
Brauchtum:
 
Allgemein gebräuchlich wurde der Weihnachtsbaum in der deutschen Bürgerfamilie endgültig im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts; sehr langsam setzte er sich in ländlichen Gebieten durch und breitete sich in benachbarte europäische Länder sowie nach Nordamerika aus. Seit Ende des 18. Jahrhunderts war der Rauschgoldengel aus Nürnberg zum beliebten Weihnachtsbaumschmuck geworden; im Biedermeier kamen vergoldete und versilberte Nüsse und Kugelschnüre sowie das Lametta hinzu, nach 1820 Glasbläsereien aus Thüringen (Lauschaer »Christbaumkugeln«) und um 1900 Blechspielzeug und kunstgewerblicher Schmuck. Wachskerzen werden Ende des 20. Jahrhunderts häufig durch elektrische Kerzen ersetzt, da sie keine Brandgefahr darstellen. Seit 1919 ist in einigen deutschen Städten der im Freien aufgestellte »Weihnachtsbaum für alle« nachzuweisen; einen Vorläufer hatte er in Washington (D. C.), wo seit 1891 ein Weihnachtsbaum vor dem Weißen Haus aufgestellt wird.
 
Literatur:
 
O. Lauffer: Der W. in Glauben u. Brauch (1934);
 C. A. Skriver: Der W. Gesch. u. Sinndeutung (1966);
 K. Mantel: Gesch. des W. u. ähnl. weihnachtl. Formen (1975);
 O. Cullmann: Die Entstehung des Weihnachtsfestes u. die Herkunft des W. (41994).

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Weih|nachts|baum, der: 1. [kleine] Tanne, Fichte, Kiefer, die man zu Weihnachten [ins Zimmer stellt u.] mit Kerzen, Kugeln, Lametta o. Ä. schmückt: ein W. mit elektrischen, echten Kerzen; einen W. besorgen, kaufen, aufstellen; den W. schmücken, plündern; jmdm. etw. unter den W. legen (zu Weihnachten schenken). 2. (ugs.) Christbaum (2): Am Himmel werden Weihnachtsbäume gepflanzt (Zeller, Amen 174).

Universal-Lexikon. 2012.