Elektro|neurographie,
Abkürzung ENG, Methode zur Bestimmung der Nervenleitungsgeschwindigkeit peripherer Nerven nach elektrischer Stimulation durch Ableitung und Registrierung der Antwortpotenziale vom entsprechenden Muskel. Die Zeit zwischen der elektrischen Reizung und dem Auftreten des Antwortpotenzials im Muskel kann gemessen werden (Latenzzeit). Wird der gleiche Nerv an zwei unterschiedlichen Stellen gereizt, kann aus der Differenz der Latenzzeiten und der Entfernung zwischen den beiden Reizorten die Nervenleitungsgeschwindigkeit bestimmt werden (Geschwindigkeit = Weg : Zeit).
Durch Mehrfachreizungen eines Nervs kann die Impulsübertragung vom Nerv auf den Muskel untersucht werden (besonders wichtig bei Myasthenie). Die Elektroneurographie ist als diagnostische Methode von großer Bedeutung für die genaue Lokalisierung einer Schädigung peripherer Nerven und wird meist in Verbindung mit der Elektromyographie angewendet.
Universal-Lexikon. 2012.