Ko|la 〈Pl. von〉 Kolon
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1Ko|la :
Pl. von ↑ Kolon.
2Ko|la , die; -, -s:
Kolanuss.
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Kola,
Halbinsel in Russland, zwischen Weißem Meer und Barentssee, bildet den größten Teil des Gebiets Murmansk; rd. 100 000 km2. Während der pleistozänen Eiszeiten wurde die Oberfläche stark glazial überformt. Die Halbinsel fällt nach Norden steil (Murmanküste), nach Süden flach ab, sie ist reich an Seen und hat im Westen die höchsten Erhebungen (Chibinen, bis 1 191 m über dem Meeresspiegel). Das Klima ist trotz der nördlichen Lage unter dem Einfluss des Golfstroms relativ wintermild, der Hafen von Murmansk ist ganzjährig eisfrei. Im Norden und in höheren Lagen herrschen Strauch- und Gebirgstundra vor, sonst boreale Nadelwälder (Taiga). Die Wirtschaft ist in einem etwa 100 km breiten Streifen entlang der Murmanbahn konzentriert. Hauptbedeutung haben der Bergbau, v. a. auf Apatit und Nephelin (in Kirowsk und Apatity) sowie auf Nickel (in Montschegorsk), die Erzaufbereitung (Oljenegorsk, Kowdor) sowie die Eisen-, Nichteisen- und Leichtmetallurgie (Aluminiumwerk Kandalakscha). Im Küstenschelf der Barentssee im Bereich von Priraslomskij Erschließung von Erdöl- und Erdgasvorkommen. Die Urbevölkerung (Komi, Nenzen, Lappen) betreibt Renzucht. Elektroenergie wird vielfach durch kleine Wasserkraftwerke erzeugt; bei Poljarnyje Sori nahe dem Imandrasee Kernkraftwerk Kola (vier Blöcke à 411 MW); in der Bucht Kislaja Guba Versuchs-Gezeitenkraftwerk. Die Halbinsel Kola ist von großer strategischer Bedeutung; hier sind bedeutende Einheiten der russischen Streitkräfte konzentriert, v. a. in den Flottenstützpunkten Seweromorsk und Poljarnyj bei Murmansk (Nordmeerflotte). Durch die umweltbelastende Montanindustrie und durch radioaktive Abfälle von U-Booten mit Kernenergieantrieb ist Kola ökologisch stark gefährdet. - Die 1970 auf der Halbinsel Kola begonnene kontinentale Tiefbohrung, die der Erforschung der Erdkruste dient, hatte 1994 eine Tiefe von 12 266 m erreicht.
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2Ko|la, die; -, -s: Kolanuss.
Universal-Lexikon. 2012.