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Stube
Salon; Wohnzimmer; gute Stube (umgangssprachlich); Wohnstube; Raum; Zimmer; Kammer; Gelass; Gemach

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Stu|be ['ʃtu:bə], die; -, -n (veraltend, noch landsch.):
Zimmer, Wohnraum:
eine kleine, große, helle, wohnliche Stube; in die Stube treten; im Winter saßen wir gern in der warmen Stube.
Syn.: Bude (ugs.), Gemach (geh.), Kammer, Klause, Raum, Salon.
Zus.: Dachstube, Schlafstube, Wohnstube.

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Stu|be 〈f. 19
1. 〈regional〉 Zimmer, Kammer (Wohn\Stube, Schlaf\Stube)
2. 〈in Kasernen, Internaten〉 Wohnraum u. Schlafraum mehrerer Soldaten od. Schüler
● die gute \Stube 〈veraltet; noch scherzh.〉 Zimmer, das nur bei feierl. Anlässen benutzt wird; immer herein in die gute \Stube! 〈scherzh.〉 (Aufforderung zum Eintreten); (immer) in der \Stube hocken 〈umg.〉 (nie bzw.) nicht ausgehen [<mhd. stube <ahd. stuba „heizbares Frauengemach, Badezimmer“ <mlat. stuba „heizbarer Raum, warmes Bad“ <germ. *stobo, Gen. *stubun <vulgärlat. extufare „ausdünsten“; zu vulgärlat. *tufus <grch. typhos „Rauch, Dampf, Dunst“]

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Stu|be , die; -, -n [mhd. stube, ahd. stuba = heizbarer (Bade)raum, H. u.]:
1. (landsch., sonst veraltend) Zimmer, Wohnraum:
eine große, helle, geräumige, niedrige, wohnliche S.;
in der warmen S. sitzen;
R [nur immer] rein in die gute S.! (ugs. scherzh.; Aufforderung zum Eintreten);
gute S. (1. veraltend; nur bei besonderen Anlässen benutztes u. dafür eingerichtetes Zimmer: Großmutters gute S. 2. scherzh.; schöner, gepflegter, als vorzeigbar geltender Teil eines Ortes o. Ä.)
2.
a) größerer gemeinschaftlicher Wohn- u. Schlafraum für eine Gruppe von Soldaten, Touristen, Schülern eines Internats o. Ä.;
b) Bewohner, Mannschaft einer Stube (2 a).

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Stube,
 
ursprünglich der Baderaum, möglicherweise ein Dampfbad in einem kleineren Gebäude der Wohnanlagen. Die Entwicklung des Stube genannten Wohnraumes mit dem Merkmal der rauchfreien Beheizbarkeit ist weithin ungeklärt. Wahrscheinlich entstand sie seit dem 13./14. Jahrhundert im Alpengebiet und verbreitete sich von dort über Mittel- und Nordeuropa; sie wurde oft als selbstständig gezimmerter Kasten in bestehende Gebäude eingefügt oder angefügt, im niederdeutschen Hallenhaus (Bauernhaus) meist hinter der Diele mit dem offenen Herd.

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Stu|be, die; -, -n [mhd. stube, ahd. stuba = heizbarer (Bade)raum, H. u.; wahrsch. urspr. Bez. für einen heizbaren Baderaum od. den darin befindlichen Ofen (dieser Baderaum befand sich urspr. außerhalb des Hauses u. wurde später in das Haus einbezogen), dann übergegangen auf die heizbare Wohnstube]: 1. (landsch., sonst veraltend) Zimmer, Wohnraum: eine kleine, große, helle, geräumige, niedrige, wohnliche, altertümliche S.; in die S. treten; Wenn es abends draußen ... zu kalt und zu dunkel war, saßen wir still in der warmen S. auf unseren vier Buchstaben (Wilhelm, Unter 19); Dass du auch mal rauskommst von zu Hause und nicht immer in der S. (zu Hause) bei Deiner Mutter sitzt (Chotjewitz, Friede 126); ... wurde mir das winzige Haus am Wall mit seinen dunklen -n zum Gefängnis (Bruyn, Zwischenbilanz 89); R [nur immer] rein in die gute S.! (ugs. scherzh.; Aufforderung zum Eintreten); *gute S. (1. veraltend; nur bei besonderen Anlässen benutztes u. dafür eingerichtetes Zimmer: Großmutters gute S. 2. scherzh.; schöner, gepflegter, als vorzeigbar geltender Teil eines Ortes o. Ä.: diese beiden Luxusliner auf der Elbe vor Hamburgs „guter Stube“ Blankenese [Hamburger Abendblatt 20. 7. 77, 1]). 2. a) größerer gemeinschaftlicher Wohn- u. Schlafraum für eine Gruppe von Soldaten, Touristen, Schülern eines Internats o. Ä.; b) Bewohner, Mannschaft einer ↑Stube (2 a): S. acht ist zum Dienst angetreten; Dieter hatte für unsere S. eine ganze Kiste mit guten Sachen „abgezweigt“ (Borkowski, Wer 102).

Universal-Lexikon. 2012.