Grẹnz|si|tu|a|ti|on 〈f. 20〉 vom Üblichen abweichende Situation, die mit den gewöhnlichen Mitteln zur Beherrschung von alltäglichen Situationen nicht bewältigt werden kann ● in eine schwierige \Grenzsituation geraten
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Grẹnz|si|tu|a|ti|on, die:
ungewöhnliche Situation, in der nicht die üblichen Mittel, Maßnahmen zu ihrer Bewältigung Anwendung finden können:
die -en menschlicher Existenz.
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I Grenzsituation
Das Wort im Sinne von »ungewöhnliche Situation, in der nicht die üblichen Mittel, Maßnahmen zu ihrer Bewältigung Anwendung finden können« ist eine Prägung des Philosophen Karl Jaspers (1887-1969). In der »Psychologie der Weltanschauungen« aus dem Jahr 1919 heißt es in Bezug auf Erfahrungen wie die Situationsgebundenheit des Menschen, seine Herkunft, Kampf, Leiden, Schuld, Tod: »Diese Situationen, die an der Grenze unseres Daseins überall gefühlt, erfahren, gedacht werden, nennen wir darum »Grenzsituationen«.«
II
Grenzsituation,
von K. Jaspers geprägter Begriff der von ihm vertretenen Richtung der Existenzphilosophie, erstmals in »Psychologie der Weltanschauungen« (1919) verwendet: Erfahrungen an der Grenze menschlichem Daseins, in denen der Mensch auf verschiedener Weise seiner Endlichkeit in Gestalt letzter Bedingungen innewird. Grenzsituationen (wie die Situationsgebundenheit des Menschen, seine Herkunft, Kampf, Leiden, Schuld, Tod) verweisen so auf die »Grundsituation« des Menschen. Grenzsituationen können, verbunden mit dem Bewusstsein des eigenen Scheiterns, den Menschen zum »Selbstsein« führen und mit der Gewinnung »wirklicher Existenz« Transzendenz durchscheinen lassen.
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Grẹnz|si|tu|a|ti|on, die: ungewöhnliche Situation, in der nicht die üblichen Mittel, Maßnahmen zu ihrer Bewältigung Anwendung finden können: die -en menschlicher Existenz; Eine Erfahrung, die ich schon oft gemacht habe: in -en kann man das Schicksal bezwingen (Schnurre, Schattenfotograf 269).
Universal-Lexikon. 2012.