Akademik

Gelegenheitsdichtung
Ge|le|gen|heits|dich|tung 〈f. 20Dichtung für eine bestimmte (feierliche) Gelegenheit

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Ge|le|gen|heits|dich|tung, die:
vgl. Gelegenheitsgedicht.

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Gelegenheitsdichtung,
 
Dichtung zu bestimmten Anlässen (z. B. Geburtstag, Hochzeit, Tod), die zum Teil auch auf Bestellung verfasst wird. Sie wurde in lateinischer Sprache von den Humanisten gepflegt und hoch geschätzt. Auch in den Nationalsprachen stand seit der Renaissance (C. Marot) und besonders im Barockzeitalter die Gelegenheitsdichtung in reicher Blüte. M. Opitz setzte die Gelegenheitsdichtung dem Epos und der Tragödie gleich; S. von Birken, D. G. Morhof, C. F. Hunold gaben in ihren Poetiken Regeln für die Anfertigung solcher Gebrauchslyrik. Die Formen reichen vom knappen Epigramm bis zum allegorischen Festspiel. Berühmte Gelegenheitsgedichte verfassten z. B. P. Fleming, J. von Rist, G. R. Weckherlin, J. C. Günther. - Mit dem Wandel des Dichtungsbegriffs in der Goethezeit, besonders der Entwicklung zur Erlebnislyrik, und mit einem neuen Selbstverständnis des Dichters und der bürgerlichen Gesellschaft verlor die Gelegenheitsdichtung an literarischem Wert. Goethe hat eine Reihe von Gelegenheitsdichtungen geschaffen, den Begriff aber auch auf die Erlebnisdichtung ausgedehnt.

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Ge|le|gen|heits|dich|tung, die: vgl. ↑Gelegenheitsgedicht.

Universal-Lexikon. 2012.