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Epirogenese
Epi|ro|ge|ne|se 〈f. 19kontinentweite Auf- od. Abwärtsbewegung der Erdkruste durch lange Zeiten hindurch; Sy Kontinentaldrift, Kontinentalverschiebung [<grch. epi „hinzu“ + oros „Berg“ + Genese]

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Epirogenese
 
[zu griechisch e̅́peiros »Festland«], Epeirogenese, Bewegungsvorgänge in der Erdkruste, bei denen über längere geologische Zeiträume hinweg ausgedehnte Krustenteile aufsteigen oder absinken, ohne dass dabei Gesteinszusammenhang, Struktur und Gefüge beeinflusst werden. Die Epirogenese verursacht bis in die historische Zeit nachweisbare Meeresüberflutungen (Transgression) und Meeresrückzüge (Regression) und ist in der Gegenwart durch Niveauänderungen (u. a. Strandverschiebungen) in der Größenordnung von Millimetern bis Zentimetern pro Jahr nachweisbar. Die Bewegungsvorgänge äußern sich durch Einsenkung und sedimentäre Auffüllung weit gespannter Becken bis zu mehreren Kilometern Tiefe (Entstehung von Geosynklinalen) oder langfristige Heraushebung und Abtragung von Schwellen und Tafelländern. Im Gegensatz zur Orogenese vermag die Epirogenese Krustenschollen bis zu kontinentalen Ausmaßen in Bewegung zu setzen.
 
Ursache der Epirogenese sind meist Massenverlagerungen im Erdmantel, aber auch Vorgänge der Glazialisostasie.

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Epi|ro|ge|ne|se, die; -, -n [zu griech. e̅́peiros = Festland u. ↑Genese] (Geol.): langsame, in großen Zeiträumen ablaufende Hebungen u. Senkungen größerer Erdkrustenteile.

Universal-Lexikon. 2012.