Trans|gres|si|on 〈f. 20〉 langsames Überflutetwerden sich senkender Teile des Festlands durch das Meer [<lat. transgressus „Übergang“]
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Transgression
[lateinisch »das Hinübergehen«] die, -/-en,
1) Genetik: das erblich bedingte (positive oder negative) Überschreiten der Variabilitätsgrenzen in Bezug auf bestimmte elterliche Merkmale bei Individuen der 2. Tochtergeneration. Transgression findet v. a. Anwendung bei der Züchtung neuer Pflanzensorten (Transgressionszüchtung); so können z. B. aus weiß blühenden Pflanzensorten farbige, aus späten frühe, aus ertragsarmen ertragreiche gezüchtet werden.
2) Geologie: das Vordringen des Meeres über größere Gebiete eines Festlandes (positive Strandverschiebung), verursacht durch Landsenkung (infolge Epirogenese) oder Ansteigen des Meeresspiegels (eustatische Meeresspiegelschwankungen). Die dabei abgelagerten marinen Sedimente überlagern das Liegende zumeist diskordant. Teilweise wird die Bezeichnung allgemein bei allen, auch nichtmarinen Sedimentationsbecken verwendet. Aus aufgearbeitetem Untergrundgestein können sich Transgressionskonglomerate (basal) bilden. Transgressionsmeere sind flache Nebenmeere, durch Überfluten der Kontinentblöcke im Bereich des Schelfs entstanden. Geologisch junge Transgressionen im Gebiet der Nordsee sind die Flandrische Transgression und die Dünkirchener Transgression. - Gegensatz: Regression. (Ingression)
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Trans|gres|si|on, die; -, -en [lat. transgressio = das Hinübergehen, zu: transgressum, 2. Part. von: transgredi, ↑transgredieren]: 1. (Geogr.) Vordringen des Meeres über größere Gebiete des Festlands (z. B. durch Ansteigen des Meeresspiegels). 2. (Biol.) das Auftreten von Genotypen, die in ihrer Leistungsfähigkeit die Eltern- u. Tochterformen übertreffen.
Universal-Lexikon. 2012.