Be|ri|be|ri 〈f.; -; unz.; Med.〉 eine Vitaminmangelkrankheit (bei Fehlen von Vitamin B) [<singhales. beri „Schwäche“]
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Be|ri|be|ri, die; - [Verdopplung von singhales. beri = Schwäche] (Med.):
auf einem Mangel an Vitamin B1 beruhende Krankheit mit Lähmungen u. allgemeinem Kräfteverfall.
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I Beriberi
[Hausa], Volk in Westafrika, Kanuri.
Beriberi
[Verdoppelung von singhalesisch beri »Schwäche«] die, -, Vitaminmangelkrankheit infolge ungenügender oder fehlender Zufuhr von Vitamin B1 (Thiamin). Sie tritt besonders dort auf, wo vorwiegend oder ausschließlich geschälter, vom Silberhäutchen befreiter (polierter) Reis gegessen wird. Vorkommen: Süd- und Ostasien, Pazifik, Südamerika, Afrika, sehr selten in Europa. Weitere Ursachen sind Malabsorption (ungenügende Vitaminaufnahme) bei Erkrankungen des Magen-Darm-Kanals, Speicherungsdefekte durch Lebererkrankungen und Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels.
Erscheinungsformen der Erkrankung sind: trockene Beriberi mit vorwiegend neuritischen Krankheitszeichen wie schlaffe Lähmungen mit Empfindungsstörungen der Haut, besonders an den Beinen, Sehstörungen; feuchte Beriberi mit nicht herzbedingten Rippenfell- und Herzbeutelergüssen sowie Schwellungen im Bereich von Kehlkopf und Gehirn; akute perniziöse Beriberi mit allseitiger Herzerweiterung und meist tödliche Herzschwäche; zerebrale Beriberi mit neurologischen Krankheitszeichen.
Die Behandlung besteht in hoch dosierten Gaben von Vitamin B1 und Ernährungsumstellung. Besonders schwer ist der Verlauf im Kindes- und Säuglingsalter.
Bei Tieren, v. a. bei Hühnern und Tauben, ist nach einseitiger Fütterung mit geschältem Reis eine ähnliche Erkrankung mit Bewegungsstörungen, Lähmungen und Krämpfen zu beobachten.
Die Beriberi war schon 2600 v. Chr. in China bekannt; noch weit verbreitet im 19. Jahrhundert, forderte sie vereinzelt auch später noch hohe Verluste (z. B. 1935 auf den Philippinen rd. 18 000 Tote).
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Universal-Lexikon. 2012.