Ara|mä|er 〈m. 3〉 Angehöriger einer Gruppe semit. Volksstämme Syriens u. Arabiens, zu denen Hebräer, Chaldäer u. a. gehören
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Ara|mä|er, der; -s, -:
Angehöriger eines westsemitischen Nomadenvolkes.
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Aramäer,
semitische Stämme, die seit dem 13. Jahrhundert v. Chr. unter dem Namen Achlamu in hethitischen und assyrischen Quellen erscheinen; nach diesen beherrschten sie die damalige Syrische Steppe. Nach der Zerstörung der politischen Strukturen Syriens durch die Seevölker (nach 1200 v. Chr.) gründeten die Aramäer dort mehrere Staaten, von denen Bit Adini (Til Barsip), Samal (Zincirli) und Damaskus die bekanntesten sind. Im 9. und 8. Jahrhundert v. Chr. gelang es den Assyrern, die aramäischen Staaten zu unterwerfen (853 Schlacht bei Qarqar, 743-738 siegreiche Feldzüge Tiglatpilesers III.). In Assyrien verbreitete sich jedoch gleichzeitig die aramäische Sprache. Babylonien wurde seit dem 11. Jahrhundert v. Chr. von aramäischen Stämmen beherrscht. Die Bezeichnung der Babylonier als Chaldäer geht auf den Namen einer Gruppe aramäischer Stämme (Kaldu) zurück.
Die Religion der Aramäer zeigt Einflüsse aus dem Osten. Ihr Hauptgott Hadad entspricht (auch im Namen) dem akkadischen Wettergott Adad. Die männlichen Götter (neben Hadad u. a. Reschef, Baalschamin, Schamasch, Sin und der Dynastiegott Rakib-El) dominieren, doch hat es daneben immer auch eine weibliche Gottheit (Astarte oder Ähnliches) gegeben; in Hierapolis hieß sie (nach Lukian) Atargatis. Der Grabkult lässt auf Unterweltvorstellungen schließen; in der Pannammuwa-Inschrift wird vom Essen und Trinken des Toten mit Hadad gesprochen.
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Ara|mä|er, der; -, -: Angehöriger eines westsemitischen Nomadenvolkes.
Universal-Lexikon. 2012.