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rütteln
schütteln

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rüt|teln ['rʏtl̩n] <itr.; hat:
heftig schütteln; ruckartig, kräftig und schnell hin und her bewegen:
der Sturm rüttelt an der Tür; ein Sieb rütteln; jmdn. aus dem Schlaf rütteln (jmdn. schüttelnd wecken); auf der holprigen Straße rüttelt der Wagen; daran gibt es nichts zu rütteln (das kann man nicht ändern).

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rụ̈t|teln 〈V. tr. u. V. intr.; hatheftig schütteln, in schnellen Rucken stoßend u. ziehend hin und her bewegen ● einen Obstbaum \rütteln und schütteln; Getreide \rütteln sieben; der Raubvogel rüttelt 〈Jägerspr.〉 flattert mit schnellen Flügelschlägen, ohne sich vorwärtszubewegen; der Wagen rüttelt auf dem holperigen Pflaster; jmdn. aus dem Schlaf \rütteln unsanft durch Schütteln wecken; jmdn. an den Schultern \rütteln; an der Tür \rütteln die geschlossene Tür heftig u. rasch durch Stoßen u. Ziehen zu öffnen versuchen; der Sturm rüttelt an den Fensterläden; daran ist nicht zu \rütteln 〈fig.〉 daran kann keinesfalls etwas geändert werden, das steht unumstößlich fest [<mhd. rütten „schütteln“ (noch in zerrütten); zur Wurzel von roden, reuten]

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rụ̈t|teln <sw. V.> [mhd. rütteln, rütelen, Iterativbildung zu: rütten = erschüttern; im Sinne von »Bäume losrütteln« verw. mit roden; vgl. zerrütten]:
1. <hat>
a) schnell [ruckweise] hin u. her bewegen, heftig schütteln:
ein Sieb r.;
jmdn. am Arm, an der Schulter r.;
ich wurde aus dem Schlaf gerüttelt;
b) (etw., was sich nicht aus eigenem Antrieb bewegen kann) fassen u. heftig hin u. her bewegen od. zu bewegen [u. zu öffnen] versuchen:
an der Tür, am Gitter r.;
der Sturm rüttelt an den Fensterläden;
Ü an den Grundfesten der Außenpolitik r.;
an dem Vertrag darf nicht gerüttelt (nichts infrage gestellt, nichts verändert) werden;
daran ist nicht, gibt es nichts zu r. (das ist unabänderlich).
2.
a) <hat> sich [durch eine von außen einwirkende Kraft] ruckartig hin u. her bewegen, heftig erschüttert werden:
der Motor rüttelt (Jargon; läuft unregelmäßig, stoßend);
b) <ist> ruckartig fahren, sich fortbewegen:
der Wagen rüttelt über das Kopfsteinpflaster.
3. <hat> (Zool., Jägerspr.) (bes. von Greifvögeln) mithilfe von kurzen, heftigen Flügelschlägen bei fast senkrechter Körperhaltung an einer Stelle in der Luft verweilen:
über der Lichtung rüttelte ein Habicht.

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Rütteln,
 
1) Kellereitechnik: wichtiger Bestandteil der klassischen Methode der Bereitung von Schaumwein.
 
 2) Ornithologie: Form des Vogelflugs (Flug).

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rụ̈t|teln <sw. V.> [mhd. rütteln, rütelen, Iterativbildung zu: rütten = erschüttern; im Sinne von „Bäume losrütteln“ verw. mit ↑roden; vgl. ↑zerrütten]: 1. <hat> a) schnell [ruckweise] hin u. her bewegen, heftig schütteln: ein Sieb r.; jmdn. am Arm, an der Schulter r.; ich wurde aus dem Schlaf gerüttelt; wie der Kadaver von den Wellen gerüttelt wurde (Fels, Kanakenfauna 87); Hans rüttelte an ihm. Er wollte etwas über seine Gefühle erfahren (Kronauer, Bogenschütze 178); b) (etw., was sich nicht aus eigenem Antrieb bewegen kann) fassen u. heftig hin u. her bewegen od. zu bewegen [u. zu öffnen] versuchen: an der Tür, am Gitter r.; der Sturm rüttelt an den Fensterläden; Rosa stürzte auf die Leiter zu, rüttelte unten, als wolle sie ihn herabschütteln (Jaeger, Freudenhaus 110); Ü ein Außenseiter rüttelt am Thron des Weltmeisters; an den Grundfesten der Außenpolitik r.; Der Ständerat will am geltenden Verfahren für eidgenössische Volksabstimmungen ... nicht r. (Baselland. Zeitung 21. 3. 85, 2); an dem Vertrag darf nicht gerüttelt (nichts infrage gestellt, nichts verändert) werden; daran ist nicht, gibt es nichts zu r. (das ist unabänderlich); Den Mann hatte doch niemand vermisst, kein Aas hatte nach ihm ... gefragt, wozu dann noch mal daran r. (Prodöhl, Tod 244). 2. a) sich [durch eine von außen einwirkende Kraft] ruckartig hin u. her bewegen, heftig erschüttert werden <hat>: Der Großbaum rüttelte wie verrückt in seiner Gabel (Hausmann, Abel 47); der Motor rüttelt (Jargon; läuft unregelmäßig, stoßend); b) ruckartig fahren, sich fortbewegen <ist>: der Wagen ist über das Kopfsteinpflaster gerüttelt; als er im Omnibus nach Moabit rüttelte (Baum, Paris 83). 3. (Bauw.) durch Vibration mithilfe des Rüttlers eine lockere, körnige Masse verdichten <hat>: Beton, den Baugrund r. 4. (Zool., Jägerspr.) (bes. von Greifvögeln) mithilfe von kurzen, heftigen Flügelschlägen bei fast senkrechter Körperhaltung an einer Stelle in der Luft verweilen <hat>: über der Lichtung rüttelte ein Habicht; ein rüttelnder Falke.

Universal-Lexikon. 2012.