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Fessel
Knöchel; Fußknöchel; Fußgelenk; Handfessel; Handschelle; Kette

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1Fes|sel ['fɛsl̩], die; -, -n:
Kette, Strick o. Ä., womit jmd. [an etwas] gefesselt wird:
der Gefangene hatte Fesseln an Händen und Füßen.
Zus.: Fußfessel, Handfessel.
  2Fes|sel ['fɛsl̩], die; -, -n:
Teil des Beins zwischen Fuß und Wade:
sie hat schlanke Fesseln.

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Fẹs|sel1 〈f. 21
1. Kette od. Strick um Hände od. Füße, um jmdn. gefangen zu halten
2. 〈fig.〉 Einschränkung, Zwang, Bande, Bindung
● die \Fessel des Berufs; \Fesseln der Dankbarkeit, Liebe ● seine \Fesseln ablegen, abstreifen, abwerfen, sprengen 〈fig.〉; dem Gefangenen die \Fessel abnehmen, abstreifen, lösen; einem Gefangenen \Fesseln anlegengeistige \Fesseln ● eine Verpflichtung als \Fessel empfinden; einen Gefangen in \Fesseln legen, schlagen 〈poet.〉; den Gefangenen von seinen \Fesseln befreien, lösen; sich von jmds. \Fesseln befreien, lösen 〈fig.〉 [<ahd. fezzil, engl. fettle <germ. *fatila-; zu idg. *ped-, *pod- „Fass, fassen“]
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Fẹs|sel2 〈f. 21
1. 〈bei Huftieren〉 die Zehe vom Huf bis zum Mittelfußknochen
2. 〈danach beim Menschen〉 Abschnitt des Unterschenkels über dem Knöchel
[<mhd. vezzel; Ablaut zu Fuß]

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1Fẹs|sel , die; -, -n <meist Pl.> [vermischt aus mhd. veʒʒer, ahd. feʒʒara = Fessel (verw. mit Fuß) u. mhd. veʒʒel, ahd. feʒʒil = Trag- u. Halteband für Schwert u. Schild (verw. mit Fass u. eigtl. = Geflochtenes)]:
1. Band, Seil, Kette o. Ä. zum Fesseln (1):
jmdm. -n anlegen;
die -n sprengen;
sie legten ihn in -n (geh.; fesselten ihn).
2. als unangenehm empfundene Bindung; Einschränkung, Zwang:
die F. des Berufs, der Ehe abstreifen, abwerfen, loswerden;
die wissenschaftliche Forschung soll von den -n der Bürokratie befreit werden.
2Fẹs|sel , die; -, -n [mhd. veʒʒel, fissel, zu: vuoz, Fuß]:
1. (bei Huftieren) Teil des Fußes zwischen Mittelfuß u. Huf:
ein schwarzes Pferd mit weißen -n.
2. (beim Menschen) Teil des Beins zwischen Wade u. Fußgelenk:
sie hat schlanke -n.

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I
Fessel
 
[althochdeutsch fezzil »Trag- und Halteband für Schwert und Schild«], Strick, Kette oder Ähnliches zum Zusammenbinden der Hände und Füße bei Gefangenen; im übertragenen Sinn: Zwang, Beschränkung, unerwünschte enge Bindung.
II
Fessel
 
[mittelhochdeutsch vezzel, zu vuoz »Fuß«], 1) beim Menschen der Übergang von der Wade zur Knöchelregion; 2) bei Huftieren der die beiden ersten Zehenglieder umfassende Teil des Fußes zwischen Fesselgelenk und Huf.

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1Fẹs|sel, die; -, -n <meist Pl.> [vermischt aus mhd. veʒʒer, ahd. feʒʒara = Fessel (verw. mit ↑Fuß) u. mhd. veʒʒel, ahd. feʒʒil = Trag- u. Halteband für Schwert u. Schild (verw. mit ↑Fass u. eigtl. = Geflochtenes)]: Band, Seil, Kette o. Ä. zum Fesseln (1): jmdm. -n anlegen; sie lösten die -n der Gefangenen; die -n abstreifen, abwerfen, sprengen; sie legten ihn in -n (geh.; fesselten ihn); Ü sich aus den -n (dem Zwang) des Alltags, der Ehe befreien; Rainer, sein Sohn, solle nicht in die -n einer Religionsgemeinschaft gelegt werden (Kühn, Zeit 367).
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2Fẹs|sel, die; -, -n [mhd. veʒʒel, fissel, zu: vuoz, ↑Fuß]: 1. (bei Huftieren) Teil des Fußes zwischen Mittelfuß u. Huf: ein schwarzes Pferd mit weißen -n. 2. (beim Menschen) Teil des Beins zwischen Wade u. Fußgelenk: ein Mädchen mit schlanken -n.

Universal-Lexikon. 2012.