unterirdischer Gang [in einem Bergwerk]:
einen Stollen in den Berg treiben.
Syn.: ↑ Tunnel.
2Stol|len ['ʃtɔlən], der; -s, -:
länglich geformtes Gebäck aus Hefeteig mit Rosinen, Mandeln, Zitronat und Gewürzen oder mit einer Füllung aus Mohn o. Ä., das besonders in der Weihnachtszeit gebacken wird:
Stollen backen; einen halben Stollen kaufen.
Syn.: ↑ Stolle.
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Stọl|len1 〈m. 4〉 zu Weihnachten gebackener, langer, flacher Hefekuchen mit Rosinen, Mandeln u. Zitronat; oV Stolle; Sy Christstollen, Weihnachtsstollen [<mhd. stolle <ahd. stollo „Stütze, Pfosten; kurze, dicke Stütze“, wegen der Pfostenform (Symbol für Christus als Wickelkind)]
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Stọl|len2 〈m. 4〉
1. unterirdischer Gang
2. zur Vermeidung möglichen Ausgleitens an den Sohlen von Sportschuhen angebrachte Kunststoff- od. Metallnoppen
3. jeder der beiden eisernen Bolzen am Ende des Hufeisens, durch die ein Ausgleiten vermieden werden soll
4. jede der zwei gleichgebauten Strophen des Aufgesangs im Lied des Meistergesangs
● einen \Stollen vortreiben [<mhd. stolle <ahd. stollo „Stütze, Pfosten“]
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Leder nach der Gerbung u. Trocknung weich u. geschmeidig machen.
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Stollen
[althochdeutsch stollo, eigentlich »Pfosten«, »Stütze«] der, -s/-,
1) Bergbau, Tunnelbau, Wasserbau: ein unterirdischer Gang, der im Gegensatz zum Tunnel nicht als Verkehrsweg benutzt wird. Im Bergbau ist der Stollen ein Grubenbau, der von einem Hang aus waagerecht oder leicht ansteigend in den Berg getrieben wird, um an die Lagerstätte zu gelangen. Der Eingang des bergmännischen Stollens wird als Mundloch oder Windloch bezeichnet. Im Tunnelbau werden Richtstollen und Hilfsstollen angelegt, um das Gebirge aufzuschließen, die Tunnelachse festzulegen und den Abtransport der Ausbruchmassen zu ermöglichen. Kleineren Querschnitt haben die Abwasserstollen der Kanalisation und die Wasserstollen der Talsperren und Wasserkraftwerke. Hier unterscheidet man Druckstollen, die bis zum Scheitel von unter Druck stehendem Wasser durchflossen werden, Freispiegelstollen, die nicht bis zum Scheitel gefüllt sind, Umlaufstollen zur Abführung von Wasser um eine Stauanlage herum durch das seitliche Gebirge hindurch und Verbindungsstollen von einem Stausee zu einem benachbarten durch das trennende Gebirge hindurch.
2) Literatur: Bezeichnung der Meistersinger für einen der beiden Teile, die den Aufgesang der Stollen- oder Kanzonenstrophe (Kanzone 1) bilden; besteht aus zwei (auch drei und mehr) isometrisch oder heterometrisch gereimten Versen und wird in gleicher Form und Melodie wiederholt (zweiter Stollen oder Gegenstollen); beide Stollen sind durch Kreuzreim verbunden. (Meistersang, Minnesang)
3) bei Pferden Teil des Hufbeschlags.
4) Sport: runde Aufsätze an der Sohle von Fußballschuhen, um diese rutschfest zu machen. Stollen können aus Leder, Gummi, Kunststoff oder Aluminium bestehen. Sie werden auf die Sohle aufgeschraubt (Schraubstollen) oder sind als Nocken fester Bestandteil der Sohle (Nockensohle). Je nach Spielfeldbeschaffenheit sind die Stollen unterschiedlich lang, d. h., bei »tiefem Geläuf« verwendet man lange Schraubstollen, bei hartem oder Schneeboden Nocken.
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Stọl|len, der; -s, - [↑Stolle; 2 b: schon mhd., viell. nach der Abstützung mit Pfosten; 4: die zweite Hälfte „stützt“ den Abgesang]: 1. länglich geformtes Gebäck aus Hefeteig mit Rosinen, Mandeln, Zitronat u. Gewürzen od. mit einer Füllung aus Marzipan, Mohn o. Ä., das für die Weihnachtszeit gebacken wird: einen S. backen, kaufen; Adolf ... isst ein Stück S. (Chotjewitz, Friede 132). 2. a) unterirdischer Gang: einen S. anlegen, ausmauern; einen S. in den Fels treiben; Die Grube besaß zwölf Reviere, die von zahlreichen S. durchkreuzt waren (Marchwitza, Kumiaks 35); b) (Bergbau) leicht ansteigender, von einem Hang in den Berg vorgetriebener Grubenbau: einen S. vortreiben, absteifen. 3. a) hochstehender, zapfenförmiger Teil des Hufeisens, der ein Ausgleiten verhindern soll; b) rundes Klötzchen, stöpselförmiger Teil aus Leichtmetall, Leder o. Ä. an der Sohle von Sportschuhen, der ein Ausgleiten verhindern soll: neue S. einschrauben; die S. wechseln; Der Leer Biwi hatte gerade seine Fußballstiefel ... mit zentimeterhohen S. beschlagen (Sommer, Und keiner 172); Schuhe mit S. 4. (Verslehre) (im Meistersang) eine der beiden gleich gebauten Strophen des Aufgesangs.
Universal-Lexikon. 2012.