Akademik

reformieren
re|for|mie|ren [refɔr'mi:rən] <tr.; hat:
verändern (und dabei verbessern); neu gestalten:
die Kirche, die Steuergesetzgebung reformieren.
Syn.: erneuern.

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re|for|mie|ren 〈V. tr.; hatverbessern, erneuern, umgestalten ● Benzin \reformieren die Zusammensetzung u. Struktur der im Benzin enthaltenen Kohlenwasserstoffe verändern mit dem Ziel, die Klopffestigkeit zu verbessern [<lat. reformare „umgestalten, umbilden, neu gestalten“; zu forma „Form, Gestalt“]

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Re|for|mie|ren [gleichbed. engl. reforming (lat. reformare = umgestalten)]; Syn.: Reformingverfahren: in der Petrochemie Sammelbez. für mehrere, im Allg. gleichzeitig ablaufende Prozesse (Dehydrierungen, Dehydrocyclisationen, Isomerisierungen), in deren Verlauf Erdölfraktionen niedriger Octanzahl bei Temp. um 500 °C u. 10–40 bar Druck in aromaten- u. isoparaffinreiche Treibstoffe hoher Octanzahl (Reformatbenzin) umgewandelt werden. Als Katalysatoren benutzt man meist Platin (Platforming), ggf. zusammen mit Rhenium (Rheniforming). Andere Ziele verfolgt man mit Steamreforming.

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re|for|mie|ren <sw. V.; hat [lat. reformare = umgestalten, umbilden, neu gestalten, aus: re- = wieder, zurück u. formare = ordnen, einrichten, gestalten]:
durch Reformen verändern, verbessern:
die Verwaltung, die Gesetzgebung r.;
die reformierte Kirche.

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Reformieren,
 
Chemie: Verfahren der Erdölverarbeitung, bei dem Schwerbenzin mit niedriger Oktanzahl (ROZ: 30-65) in klopffestes Reformat (ROZ: 90-100) umgewandelt wird. Gleichzeitig wird Wasserstoff gewonnen, der v. a. für das Hydrotreating verwendet wird. Das Reformieren wird bei etwa 500 ºC und 10-40 bar an bifunktionellen Katalysatoren durchgeführt. Niedriger Druck ergibt bessere Ausbeuten, führt aber zu schnellerer Katalysatordesaktivierung durch Verkokung. Die wichtigsten Reaktionen sind die Dehydrierung von Cyclohexanderivaten und die Dehydrozyklisierung von Alkanen zu Aromaten sowie die Isomerisierung von geradkettigen zu verzweigten Alkanen. Das Reaktionsgemisch wird in einem Röhrenofen aufgeheizt und in drei hintereinander angeordneten Festbettreaktoren umgesetzt. Da die Reaktionen überwiegend endotherm sind, muss nach jeder Stufe erneut aufgeheizt werden. Die klassischen Katalysatoren enthalten geringe Mengen Platin auf saurem Aluminiumoxid (bedeutendstes Verfahren: Platforming). Katalysatoren, die neben Platin auch Rhenium, Germanium u. a. Metalle enthalten (Bimetallkatalysatoren), neigen weniger zur Desaktivierung und können bei niedrigerem Druck eingesetzt werden.
 

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re|for|mie|ren <sw. V.; hat [lat. reformare = umgestalten, umbilden, neu gestalten, aus: re- = wieder, zurück u. formare = ordnen, einrichten, gestalten]: 1. durch Reformen verändern, verbessern: die Verwaltung, das Schulwesen, die Gesetzgebung r.; die reformierte Kirche. 2. (Chemie) Schwerbenzin mit niedriger Oktanzahl in klopffestes Reformat umwandeln.

Universal-Lexikon. 2012.