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Linke
Lin|ke ['lɪŋkə], die; -n:
1. linke Hand /Ggs. Rechte/: etwas in der Linken tragen.
2. (im Boxsport) Schlag mit der linken Faust:
seine harte Linke ist gefürchtet.
3. Gruppe von Leuten, die kommunistisches oder sozialistisches Gedankengut vertreten:
sie wird zur äußersten Linken gezählt.

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Lịn|ke 〈f. 19〉 Ggs Rechte
1. linke Seite
2. linke Hand
3. 〈Sammelbez. für〉 die Linksparteien
● die äußerste \Linke radikale linke, kommunistische Partei; die neue \Linke die neue politisch linke Bewegung; jmdm. zur \Linken sitzen; sich zur \Linken wenden nach links [<mhd. linc, lenc; vermutlich zu idg. (s)leg „schlaff, matt sein“]
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Lịn|ke(r) 〈f. 30 (m. 29)〉 jmd., der Linksparteien nahesteht

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Lịn|ke , die/eine Linke; der/einer Linken, die Linken/zwei Linke:
1.
a) <Pl. selten> [schon ahd. lenka = linke Hand] linke Hand:
etw. in der -n halten;
(Boxen:) seine L. einsetzen;
zur -n (auf der linken (1 a) Seite: zur -n der Gastgeberin, zu ihrer -n);
b) [engl. left] (Boxen) mit der linken Faust ausgeführter Schlag.
2. <Pl. selten> [im Anschluss an frz. gauche nach der Sitzordnung im Parlament (vom Präsidenten aus gesehen)] Gesamtheit der Parteien, politischen Gruppierungen, Strömungen, die den Sozialismus, Kommunismus vertreten:
die radikale L.;
die neue L. (vor allem von Studenten u. Intellektuellen getragene marxistisch-sozialistische Gruppierung bes. in den 60er-Jahren in den USA u. den westeuropäischen Demokratien).
3.
a) weibliche Person, die politisch links steht;
b) weibliche Person, die zur Partei »Die Linke« gehört.
4. 2Linksaußen.

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I
Linke,
 
Politik: in der parlamentarischen Sprache ursprünglich die liberale Partei im Gegensatz zur konservativen Partei oder zur Rechten. Diese Bezeichnung sind aus dem Sprachgebrauch der französischen Kammern seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts übernommen worden; sie entsprachen der Sitzordnung der politischen Parteien (vom Präsidentenstuhl aus gesehen). Seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde der Name Linke besonders für die sozialistischen Parteien und Gruppierungen verwendet. Später umfasste er alle, die politisch das Moment des Veränderns stärker betonen als das des Bewahrens. »Links« wurde im politischen Selbstverständnis vieler auch oft gleichgesetzt mit liberal, fortschrittlich, tolerant.
 
In der Auseinandersetzung mit den traditionellen sozialistischen und kommunistischen Parteien entstand innerhalb der sozialistischen Bewegung der Begriff neue Linke.
 
II
Lịnke,
 
Susanne, Tänzerin, Choreographin und Ballettchefin, * Lüneburg 19. 6. 1944; war nach ihrem Studium am Mary-Wigman-Studio in Berlin und an der Essener Folkwang-Schule zunächst Tänzerin am Folkwang-Tanzstudio, dessen Leitung sie 1975-85 innehatte. Als Choreographin entwickelte sie in der Auseinandersetzung mit dem deutschen Ausdruckstanz und dem amerikanischen Moderndance einen spezifischen Personalstil und wurde mit ihren Solo- und Gruppentanzprogrammen weithin bekannt. 1994 übernahm sie zusammen mit Urs Dietrich (* 1958) die Leitung des Bremer Tanztheaters.
 
Choreographien: Im Bade wannen (1980); Schritte verfolgen (1985); Affectos Humanos (1987); Ruhr-Ort (1991); Dialog I + II (1993); Märkische Landschaft (1994); Hamletszenen (1996).

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1Lịn|ke, der; -n, -n <Dekl. ↑Abgeordnete> (Ballspiele Jargon): Linksaußen.
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2Lịn|ke, die; -n, -n <Dekl. ↑Abgeordnete> [1 a: schon ahd. lenka = linke Hand; 1 b: engl. left; 2: im Anschluss an frz. gauche nach der Sitzordnung im Parlament (vom Präsidenten aus gesehen)]: 1. a) <Pl. selten> linke Hand: etw. in der -n halten; (Boxen:) seine L. einsetzen; *zur -n (auf der ↑linken 1 a Seite): er saß zur -n der Gastgeberin, zu ihrer -n; b) (Boxen) mit der linken Faust ausgeführter Schlag. 2. <Pl. selten> Parteien, politische Gruppierungen, Strömungen, die den Sozialismus, Kommunismus vertreten: eine Vertreterin der radikalen, äußersten -n; die neue L. (vor allem von Studenten u. Intellektuellen getragene marxistisch-sozialistische Gruppierung bes. in den 60er-Jahren in den USA u. den westeuropäischen Demokratien).

Universal-Lexikon. 2012.