(in Afrika und Asien) wild lebendes Rind mit massigem Körper und großen, ausladenden Hörnern.
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Bụ̈f|fel 〈m. 5; Zool.〉 Angehöriger einer Gruppe der Rinder mit langen, im Querschnitt fast dreieckigen Hörnern mit Ringen an der Basis, Schulterhöhe 180 cm [<spätmhd. büffel <frz. buffle <lat. bubalus „Gazelle“ <grch. bubalos]
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Bụ̈f|fel, der; -s, - [spätmhd. büffel < (m)frz. buffle < ital. bufalo < lat. bufalus, bubalus < griech. boúbalos]:
1. in Asien u. Afrika wild lebendes Rind von plumpem, massigem Körperbau mit großen, ausladenden Hörnern.
2. (ugs. abwertend) Grobian.
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Büffel
[durch romanische Vermittlung von gleichbedeutend griechisch boúbalos], zusammenfassende Bezeichnung für die Gattungen Bubalus und Syncerus, Horntiere, die den echten Wildrindern sehr nahe verwandt sind; von diesen durch Schädelmerkmale und durch meist weit ausladende, an der Basis breite, im Querschnitt oft dreieckige Hörner unterschieden, die bei beiden Geschlechtern vorhanden sind. Büffel leben in Afrika, Vorder- und Südasien, haben 60-180 cm Schulterhöhe und 150-1 200 kg Gewicht. Sie sind gekennzeichnet durch erhöhten Widerrist, Muskelkamm auf dem Vorderrücken, fast gerade Rückenlinie, Schwanz mit Endquaste, spärliches, dünnes Haarkleid, nackte, auffallend große Nasenspiegelfläche.
und Unterarten: Auf Celebes leben die Anoas, Gämsbüffel oder Zwergbüffel (Gewicht 150-300 kg), mit zwei Arten, dem Berganoa (Bubalus quarlesi) mit einer Widerristhöhe bis 70 cm und dem größeren Flachlandanoa (Bubalus depressicornis), das eine Körperhöhe von 1 m erreicht; ihr Fell ist im Allgemeinen dunkelgrau bis schwarz gefärbt mit heller Bein-, Gesichts- und Kehlzeichnung, der Schwanz ist kurz (15-30 cm), die 15-40 cm langen Hörner sind spießartig gerade nach hinten gerichtet. Die Männchen sind kaum größer als die Weibchen. Die scheuen Tiere leben paarweise oder in kleinen Familien in Wald und Dickicht, auch im Sumpfland. Keine Kulturflüchter sind hingegen die Wasserbüffel (Bubalus arnee), mit mehreren Unterarten, von denen der Arni oder Wilde Wasserbüffel (Bubalus arnee arnee) aus Vorderindien und Nepal mit 180 cm Schulterhöhe am bekanntesten ist. Die sehr langen (bis 195 cm) Hörner sind sichelförmig nach hinten geschwungen und an der Basis breit und abgeflacht. Die Tiere sind schiefergrau bis schwarz und leben gesellig im Dickicht, v. a. in Wasser- und Sumpfnähe, wo sie tagsüber oft bis zum Kopf untergetaucht ruhen. Wasserbüffel werden als Hausbüffel (Bubalus arnee bubalis) in vielen warmen Ländern gehalten, auch in Südeuropa. Sie sind zum Teil wieder verwildert und haben sich mit Wildbüffeln vermischt.
Da die Hausbüffel wie ihre wilden Vorfahren stark an Wasser gebunden sind und v. a. dank ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten anderen Hausrindern weit überlegen sind, sind sie als Arbeitstiere in sumpfigen Gebieten, besonders für die Reiskultur, unersetzlich. Die Hausbüffelform in Indien und Indonesien hat riesige ausladende Hörner (1-1,5 m lang) und wird Kerabau genannt. Eine kleinere Unterart (120 cm Schulterhöhe) ist der fast ausgerottete Mindoro-Wasserbüffel oder Tamarao (Bubalus arnee mindorensis), der nur noch mit einigen Hundert Tieren auf den Philippinen lebt und der eine Übergangsform zwischen Gämsbüffel und Arni darstellt. Der afrikanische Kaffernbüffel (Syncerus caffer) ist rotbraun bis schwarz; die Hornform ist sehr variabel. Er hat drei Unterarten, den kleineren westafrikanischen Waldbüffel oder Rotbüffel (Syncerus caffer nanus) mit 120-150 cm Schulterhöhe, den mittelgroßen Sudanbüffel oder Grasbüffel (Syncerus caffer brachyceros) und den großen eigentlichen Kaffernbüffel oder Schwarzbüffel (Syncerus caffer caffer) mit 180 cm Schulterhöhe. Die Waldbüffel leben in kleineren Rudeln (3 bis 12), die Büffel der Steppe in größeren Rudeln (bis 100, früher sogar bis zu mehreren Tausend), tagsüber im Schatten ruhend, vom späten Nachmittag an grasend.
Der manchmal fälschlich als Indianerbüffel bezeichnete nordamerikanische Bison ist mit dem Büffel nicht näher verwandt.
Kulturgeschichtliches:
Wasserbüffel wurden schon in der Induskultur des 3. Jahrtausends v. Chr. als Haustiere gehalten. Auch in Mesopotamien waren sie zu dieser Zeit wahrscheinlich schon domestiziert. Hausbüffel verwendete man in China vermutlich schon im 3. Jahrtausend v. Chr. zur Bestellung der Reisfelder. Nach Vorderasien und Ägypten kamen Hausbüffel erst im 7. Jahrhundert n. Chr. Kaffernbüffel sind erstmals in Ägypten nachweisbar: Ihre Darstellungen erscheinen auf Schminkpaletten (datiert auf 3000-2900 v. Chr.) und in Pharaonengräbern der ersten beiden Dynastien. Auf jungsteinzeitlichen Felszeichnungen Algeriens ist der ausgestorbene Nordafrikanische Büffel dargestellt. - Im Rigveda kommt der Büffel, auch der gezähmte, wiederholt vor.
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Universal-Lexikon. 2012.