Akademik

kreuzen
gegen den Wind segeln

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kreu|zen ['krɔy̮ts̮n̩]:
1. <tr.; hat schräg übereinanderlegen, -schlagen:
sie hat die Arme, Beine gekreuzt.
2.
a) <tr.; hat schräg, quer über etwas hinwegführen, in seinem Verlauf schneiden:
die Straße kreuzt nach 10 km die Bahnlinie; der Punkt, wo sich die Wege kreuzen.
b) <+ sich> sich zur gleichen Zeit in entgegengesetzter Richtung bewegen:
die Züge, unsere Briefe haben sich/einander gekreuzt.
3. <tr.; hat zwei verschiedene Arten, Rassen, Sorten beim Züchten vereinigen:
er hat einen Esel mit einem Pferd gekreuzt.
4. <itr.; hat/ist> (von Fahrzeugen, besonders von Schiffen) ohne angesteuertes Ziel hin und her fahren:
das Schiff kreuzt vor Kuba; die Flugzeuge haben/sind einige Male über dem Gelände gekreuzt.

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kreu|zen1 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. über(s) Kreuz legen, kreuzförmig legen
2. durchschneiden, überqueren (Straße, Weg)
3. zwei Elternteile unterschiedlicher Rasse, Art od. Gattung vereinigen u. Nachkommen hervorbringen lassen; Sy hybridisieren
● die Arme \kreuzen; die Degen, Klingen \kreuzen gegeneinander fechten; er hat meinen Weg mehrmals gekreuzt 〈fig.〉 er ist mir im Leben mehrmals begegnet; mit gekreuzten Armen dastehen; mit gekreuzten Beinen sitzen
II 〈V. refl.〉
1. etwa im rechten Winkel aneinander vorbeifahren (Züge)
2. sich durchschneiden, sich überschneiden (Linien, Bahnlinien, Straßen)
● unsere Ansichten, Meinungen \kreuzen sich sind verschieden, entgegengesetzt; unsere Briefe haben sich gekreuzt wir haben einander zur gleichen Zeit geschrieben u. den Brief des andern zur gleichen Zeit erhalten; die beiden Wege \kreuzen sich hier
[<ahd. kruzon;Kreuz]
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kreu|zen2 〈V. intr.; istim Zickzack gegen den Wind segeln ● vor dem Wind \kreuzen [<ndrl. kruisen „hin u. her fahren“; zu ndrl. kruis „Kreuz“ <lat. crux „Kreuz“]

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kreu|zen <sw. V.> [mhd. kriuzen = kreuzigen, bekreuzigen, ahd. krūzōn = kreuzigen]:
1. <hat> verschränken, schräg übereinanderlegen:
die Arme, die Beine k.;
das Schild zeigt zwei gekreuzte Balken.
2. <hat> sich in Querrichtung über etw., eine Fläche bewegen; überqueren:
die Straße, den Platz, einen Fluss k.
3. <hat> überqueren, in seinem Verlauf schneiden:
die Straße kreuzt eine Bahnlinie;
<auch k. + sich:> die Linien kreuzen sich;
Ü in unserem Leben haben sich unsere Wege mehrmals gekreuzt (wir sind uns mehrmals in unserem Leben begegnet);
unsere Briefe haben sich gekreuzt (waren gleichzeitig in jeweils entgegengesetzter Richtung unterwegs).
4. <k. + sich; hat [einander] entgegenstehen, zuwiderlaufen:
ihre Pläne kreuzten sich;
seine Ansicht kreuzte sich mit der seiner Frau.
5. <hat/ist> (von Fahrzeugen, bes. von Schiffen) in einem bestimmten Bereich ohne angesteuertes Ziel hin u. her fahren:
das Schiff kreuzt auf dem Atlantik, im Mittelmeer, vor der Küste.
6. <hat/ist> (Seemannsspr.) im Zickzackkurs gegen den Wind ansegeln, ein Ziel zu erreichen suchen, das in der Richtung liegt, aus der der Wind weht:
die Boote mussten k.
7. <hat> (Biol.) (zum Zwecke der Züchtung neuer Arten, Rassen o. Ä.) Pflanzen bzw. Tiere verschiedener Arten, Rassen od. Sorten miteinander paaren:
Weizensorten k.;
Pferde mit Eseln k.

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kreuzen,
 
einen Zickzackkurs »am Wind« segeln, d. h. gegen den Wind segeln, der im spitzen Winkel schräg von vorn auf das Segel trifft. Der einzelne gerade Teilkurs hoch am Wind wird als Kreuzschlag (kurz Schlag) bezeichnet. Der Übergang von einem Schlag zum anderen erfolgt durch Wenden.

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kreu|zen <sw. V.> [mhd. kriuzen = kreuzigen, bekreuzigen, ahd. krūzōn = kreuzigen]: 1. verschränken, schräg übereinander legen <hat>: die Arme, die Beine k.; er hielt die Hände auf dem Rücken, hinterm Kopf, vor der Brust gekreuzt; als sie sich mit gekreuzten Armen Pullover und Hemd auszog (Wellershoff, Körper 221); das Schild zeigt zwei gekreuzte Balken. 2. sich in Querrichtung über etw., eine Fläche bewegen; überqueren <hat>: die Straße, den Platz, einen Fluss k.; Wandervogelgruppen mit Klampfe und Wimpel kreuzen singend den Weg (Kempowski, Zeit 61). 3. überqueren, in seinem Verlauf schneiden <hat>: die Straße kreuzt eine Bahnlinie; mit einer viel engeren Querstraße, die in der Mitte die Hauptadern kreuzte (Kronauer, Bogenschütze 333); der Punkt, wo sich die Wege, die Linien kreuzen; Ü wie ich sie (= Tage) erlebe, seit Jonny meinen Weg wieder gekreuzt hat (er mir wieder begegnet ist); Ü in unserem Leben haben sich unsere Wege mehrmals gekreuzt (wir sind uns mehrmals in unserem Leben begegnet); unsere letzten Briefe haben sich gekreuzt (waren gleichzeitig in jeweils entgegengesetzter Richtung unterwegs; Mayröcker, Herzzerreißende 112); Ihre Augen tasteten vom Saum zum Kragen der anderen, bis sich ihre Blicke kreuzten (trafen) und vereinten (Bieler, Mädchenkrieg 563). 4. <k. + sich> [einander] entgegenstehen, zuwiderlaufen <hat>: ihre Interessen, Meinungen, Pläne kreuzten sich; seine Ansicht kreuzte sich mit der seiner Frau. 5. (von Fahrzeugen, bes. von Schiffen) in einem bestimmten Bereich ohne angesteuertes Ziel hin u. her fahren <hat/ist>: Da ... allenthalben Dampfschiffchen kreuzen, müssen wir uns anziehen (Frisch, Stiller 204); das Schiff kreuzt auf dem Atlantik, im Mittelmeer, vor der Küste; Aber die Flugzeuge, nachdem sie einige Male über dem Gelände gekreuzt hatten, flogen wieder ab (Apitz, Wölfe 354). 6. (Seemannsspr.) im Zickzackkurs gegen den Wind ansegeln, ein Ziel zu erreichen suchen, das in der Richtung liegt, aus der der Wind weht <hat/ist>: die Boote mussten k. 7. (Biol.) (zum Zwecke der Züchtung neuer Arten, Rassen o. Ä.) Pflanzen bzw. Tiere verschiedener Arten, Rassen od. Sorten miteinander paaren <hat>: Weizensorten k.; Pferde mit Eseln k.

Universal-Lexikon. 2012.