Kapillareffekt
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Ka|pil|la|ri|tät 〈f. 20; unz.; Phys.〉 die physikal. Erscheinung, dass an der Grenze zw. Flüssigkeiten, Gefäßwandungen u. Gasen verschiedenartige Oberflächenspannungen auftreten, die bewirken, dass z. B. verschiedene Flüssigkeiten in engen Röhren bei sonst gleichen Bedingungen verschiedene Höhe einnehmen
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Ka|pil|la|ri|tät [↑ Kapillare] das durch das Überwiegen von Adhäsions- oder Kohäsionskräften bestimmte Verhalten von fl. Stoffen in Kapillaren, Spalten u. porösen Körpern.
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Kapillarität
[lateinisch], Bezeichnung für das durch die Oberflächenspannung bestimmte Verhalten von Flüssigkeiten in engen Hohlräumen fester Körper, d. h. in Spalten, Poren, Haarröhrchen (Kapillarröhre, Kapillare). Beim (senkrechten) Eintauchen einer engen Röhre in eine benetzende Flüssigkeit, z. B. Wasser, steigt die Flüssigkeit in dem Kapillarrohr empor (Kapillaraszension, Kapillarattraktion); handelt es sich jedoch um eine nicht benetzende Flüssigkeit, z. B. Quecksilber, so sinkt sie im Kapillarrohr ab und steht dort tiefer als außerhalb (Kapillardepression). Die Kapillarität beruht auf den zwischenmolekularen Kräften der Kohäsion und der Adhäsion: Sind die Kohäsionskräfte zwischen den Molekülen der Flüssigkeit größer als die Adhäsionskräfte zwischen Flüssigkeit und Rohrwand, so tritt eine Kapillardepression ein, sind dagegen die Adhäsionskräfte größer als die Kohäsionskräfte, so kommt eine Kapillaraszension zustande. Kann man mit hinreichender Genauigkeit annehmen, dass die im Kapillarrohr aufsteigende Flüssigkeit die Wandung vollständig benetzt, d. h., dass der Randwinkel gleich null ist, so lässt sich aus der kapillaren Steighöhe die Oberflächenspannung der betreffenden Flüssigkeit berechnen. Eine bedeutende Rolle spielt die Kapillarität des Bodens für die Wasserversorgung der Pflanzen. Das Aufsteigen des Kapillarwassers ermöglicht es, dass Bodenwasser auch in Trockenzeiten aus größerer Tiefe bis zu den Pflanzenwurzeln gelangt. Durch Bodenbearbeitung (Walzen, flaches Hacken u. a.) lässt sich die Kapillarität und damit auch die Wasserverdunstung des Bodens beeinflussen.
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Ka|pil|la|ri|tät, die; - (Physik): durch Oberflächenspannung bestimmtes Verhalten von Flüssigkeiten in Kapillaren (2).
Universal-Lexikon. 2012.