Schwämmchen
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Soor 〈m. 1〉 Pilzinfektion (bes. in der Mundhöhle bei Kindern) [<nddt.]
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Soor, der; -[e]s, -e [H. u.; viell. zu mniederd. sōr, vgl. engl. sear = verdorrt < aengl. sēar] (Med.):
Pilzinfektion (bes. bei Säuglingen), die sich in grauweißem Belag bes. der Mundschleimhaut äußert.
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Soor
[Herkunft unsicher, vielleicht zu mittelniederdeutsch sōr »trocken«, »welk«] der, -(e)s, Soormykose, Cạndidamykose, Cạndidose, ältere Bezeichnung Moniliasis, durch Hefepilze der Gattung Candida (Candida albicans) hervorgerufene Pilzerkrankung (Mykose), die v. a. als Hautpilzkrankheit auftritt. Der in der normalen Haut- und Schleimhautflora und v. a. in Sporenform auf Gegenständen und Pflanzen vorkommende Pilz wird nur bei geschwächter Abwehrkraft des Körpers zum Krankheitserreger. Begünstigend wirken vorausgehende Infektionskrankheiten, schwere Allgemeinkrankheiten (Leukämie, Aids), Diabetes mellitus, die langfristige Einnahme von Breitbandantibiotika, Corticosteroiden, zytostatischen u. a. immunsuppressiven Mitteln, aber auch Veränderungen des Hautmilieus durch Neigung zu starkem Schwitzen (z. B. bei Fettsucht) oder bei längerem Aufenthalt in feuchtwarmer Umgebung beziehungsweise längerem Wasserkontakt.
Als Hautpilzerkrankung tritt der Soor v. a. an der Mundschleimhaut, den Mundwinkeln (Faulecken), an den Finger- und Zehenzwischenräumen und in Körperfalten (unter den Brüsten, an Geschlechtsteilen und After), Scheide (bei Schwangerschaft und Einnahme hormoneller Empfängnisverhütungsmittel) auf, auch als opportunistische Harnröhreninfektion; bei Befall der Geschlechtsorgane ist eine Übertragung beim Geschlechtsverkehr möglich. Die Symptome treten auf an Schleimhäuten als weißliche Beläge, die nach Abstreifen bluten und schmerzhafte Defekte hinterlassen, auf der Haut als rote, stark entzündete Flecken mit Schuppensäumen am Rand.
Eine schwerwiegende Erkrankung stellt (v. a. bei Säuglingen) der Befall der inneren Organe, besonders der Lunge und des Magen-Darm-Kanals, mit der Gefahr einer Candidasepsis dar. Als Sonderform tritt das in tieferen Hautschichten sitzende, verbreitet oder isoliert (v. a. an den Lippen) auftretende schuppen- oder krustenbedeckte Soorgranulom auf.
Die Behandlung des lokalen Befalls wird mit austrocknenden Mitteln und antimykotischen Pudern oder Cremes durchgeführt, die des systemischen Soors mit Einnahme spezieller Antimykotika.
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Universal-Lexikon. 2012.