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Fettsucht
Adipositas (fachsprachlich); Fettleibigkeit; Obesitas (fachsprachlich)

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Fẹtt|sucht 〈f. 7u; unz.〉 abnorme bzw. krankhafte Neigung zu übermäßigem Fettansatz im Körper, zu Fettleibigkeit

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Fẹtt|sucht, die (Med.):
übermäßige Vermehrung od. Bildung von Fettgewebe; krankhafte Fettleibigkeit; Adipositas (b).

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Fettsucht,
 
Fettleibigkeit, Adipositas, Obesitas, Zustand übermäßiger Fettansammlung im Körper als Folge einer gestörten Bilanz zwischen Energiezufuhr und -verbrauch. Man unterscheidet gesteigerte Ansammlung von Fett im ganzen Körper (allgemeine Fettsucht oder Korpulenz) oder an einzelnen Körperteilen (partielle Fettsucht, Lipomatose). Das Fett nimmt zunächst an jenen Körperstellen zu, wo sich auch im normalen Zustand Fettgewebe findet, unter der Haut, im Netz, Gekröse, in der Umgebung der Nieren, zwischen den Muskeln und Muskelbündeln. Es kann sich aber auch in anderen inneren Organen ansammeln (Fettherz, Fettleber). Der normale Fettgehalt des Körpers beträgt 15 % (bei Männern) bis 20 % (bei Frauen); bei Fettsucht steigt er bis auf 50-70 %. Zu den Ursachen der Fettsucht zählen nur in etwa 5 % der Fälle Hormonstörungen oder andere Erkrankungen (z. B. Cushing-Syndrom, Fröhlich-Krankheit, Myxödem). Die Regelung der Nahrungsaufnahme durch Hunger und Sättigungsgefühl ist bei Fettsucht durch übermäßigen Appetit gestört, der besonders seelischen Einflüssen (»Kummerspeck«), Ess- und Lebensgewohnheiten unterliegt. Zum Teil werden außerdem Erbfaktoren als mitbestimmend angesehen. Besonders in hochzivilisierten Ländern beruht die Fettsucht häufig auch auf körperlicher Minderbeanspruchung bei Überernährung und auf Fehlernährung. Die Beschwerden beruhen teils allein auf der Zunahme des Körpergewichtes, teils auf Schädigung verschiedener Organe infolge Fettanhäufung, z. B. Druck der vergrößerten Leber. Die Haut neigt zum Schwitzen und zu Hautausschlägen. Häufig kommt es zu Muskelschwäche, erhöht durch einen Mangel an körperlicher Betätigung, und zu Herzbeschwerden. Die Arteriosklerose kann vorzeitig einsetzen. Schließlich hängen Auftreten und Ausmaß bestimmter Erkrankungen, z. B. Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Gicht, oft mit Fettsucht zusammen. Die Frühsterblichkeit von Fettsüchtigen liegt um 10 % höher als die der Normalgewichtigen.
 
Das Behandlungsziel ist eine negative Energiebilanz durch Einschränkung der Kalorienzufuhr (Fastenkuren, Nulldiät, Reduktionsdiät).
 
Die physikalische Behandlung umfasst z. B. Bewegungs- und Atemübungen, Spazierengehen, Waldlauf, Rad fahren oder leichte Gartenarbeit; Trockenbürsten und Massage dienen ebenso der Steigerung des Stoffwechsels wie Wasserbehandlungen (z. B. Duschen, Güsse, Sol- und Kohlensäurebäder). Das Saunabaden führt zu starken Flüssigkeitsverlusten, nicht jedoch zum Abbau von Fettdepots.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Adiposogigantismus · Ernährung · Ernährungstherapie
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Körpergewicht: Über- und Untergewicht
 

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Fẹtt|sucht, die (Med.): übermäßige Vermehrung od. Bildung von Fettgewebe; krankhafte Fettleibigkeit; ↑Adipositas (b).

Universal-Lexikon. 2012.