Akademik

Altweibersommer
Spätsommer; Nachsommer

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Alt|wei|ber|som|mer [alt'vai̮bɐzɔmɐ], der; -s, -:
1. schöne, warme Tage im frühen Herbst:
den Altweibersommer an der Ostsee genießen.
2. <ohne Plural> (veraltet) im frühen Herbst in der Luft schwebende Spinnweben.

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Alt|wei|ber|som|mer 〈m. 3
1. vom Wind getragene Spinnfäden im Spätsommer; Sy fliegender Sommer
2. warme Tage im Spätsommer

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Alt|wei|ber|som|mer, der [19. Jh.; H. u.]:
1. sonniger, warmer Nachsommer.
2. (veraltet) im Spätsommer in der Luft schwebende lange Spinnfäden; Marienseide.

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Altweibersommer,
 
Schönwetterperiode, die mit großer Häufigkeit Ende September besonders im östlichen Mitteleuropa auftritt (Singularitäten); Ursache ist ein Festlandhoch über Osteuropa, das trocken-kontinentale Luft nach Mitteleuropa einströmen lässt. Der Altweibersommer wird charakterisiert durch plötzlich starke Laubverfärbung und das Auftreten von Spinnfäden, an denen sich meist junge Spinnen mit dem Wind forttragen lassen. Eine gleichartige Wetterperiode im östlichen Nordamerika, die oft nur wenige Tage andauert, wird Indianersommer (englisch Indian summer) genannt.
 
Der Volksglaube hält die Spinnfäden des Altweibersommers für ein Werk von Elfen, Zwergen, mythische Spinnerinnen (Frau Holle) oder der Jungfrau Maria (»Marienseide«, »Liebfrauenfäden«, französisch »fils de la Vierge«, niederländisch »mariendraadjes«).

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Alt|wei|ber|som|mer, der [19. Jh.; H. u.]: 1. sonnige, warme Nachsommertage. 2. im Spätsommer in der Luft schwebende lange Spinnfäden; Marienseide.

Universal-Lexikon. 2012.