Pech
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Teer [te:ɐ̯], der; -[e]s, -e:aus Kohle, Holz o. Ä. hergestellte flüssige, schwarze Masse:
die Bretter riechen nach Teer.
Zus.: Braunkohlenteer, Holzteer, Steinkohlenteer.
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Teer 〈m. 1〉 bei der trockenen Destillation von Stein- u. Braunkohle, Torf u. Holz entstehende, braune bis schwarze, übelriechende, zähe Flüssigkeit (Holz\Teer, Holzkohlen\Teer, Braunkohlen\Teer, Steinkohlen\Teer) [<ndrl. teer, engl. tar <got. triu „Baum“ + got. trin „Holz“]
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Teer [mittelniederdt. ter, tere = der zum Baum gehörende]:
1) braunes bis schwarzes, fl. bis zähes Stoffgemisch, das haupts. aus Braunkohlen, Steinkohlen, Torf oder Holz durch thermische Zersetzung (Schwelung, Verkokung, Holzverkohlung) gebildet wird. Durch destillative Stofftrennung lassen sich aus T. zahlreiche Wertstoffe gewinnen, vgl. Steinkohlenteer;
2) gemeinspr. Bez. für das früher in Dachpappen u. als Straßenbaumaterial eingesetzte Teerpech (↑ Pech), das aber heute wegen seines Gehalts an carcinogenen polycycl. Aromaten nicht mehr zur Anwendung kommt;
3) pejorative Bez. für das Kondensat (2) des Tabakrauchs.
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Teer , der; -[e]s, (Arten:) -e [aus dem Niederd. < mniederd. ter(e), eigtl. = der zum Baum Gehörende]:
(durch Schwelung, Verkokung od. Vergasung organischer Substanzen, z. B. Kohle, Holz, entstehender) zähflüssiger, brauner bis tiefschwarzer, stechend riechender Stoff:
es roch nach T.
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Teer
[mittelniederdeutsch ter(e), eigentlich »der zum Baum Gehörende«],
1) Chemie: durch zersetzende thermische Behandlung (Pyrolyse) organischer Naturstoffe gewonnene flüssige bis halbfeste Erzeugnisse. Je nach Ursprung wird zwischen Steinkohlenteer, Braunkohlenteer, Schieferteer, Holzteer u. a. unterschieden. Tieftemperaturteer (Schwelteer) wird durch Schwelen von Steinkohle gewonnen. Besondere Bedeutung hat Hochtemperaturteer (Kokereiteer), der beim Verkoken von Steinkohle als schwarze, viskose Flüssigkeit anfällt. Seine Hauptbestandteile sind Naphthalin, tri- und tetrazyklische Aromaten und heterozyklische Verbindungen. Bei der Teerdestillation wird der Rohteer in wasserhaltiges Leichtöl (Siedebereich bis 180 ºC), Carbolöl (180-210 ºC), Naphthalinöl (210-220 ºC), Waschöl (230-300 ºC), Anthracenöl (300-450 ºC; halbfeste, grünbraune Kristallmasse) und Pech aufgetrennt. Die Teeröle dienen zur Gewinnung von Aromaten (z. B. Naphthalin, Anthracen, Phenanthren), als Imprägnieröle für den Holzschutz und zur Herstellung von Ruß. Da Braunkohlen- und Steinkohlenteer wegen ihres Gehaltes an polyzyklischen Aromaten zu den Krebs erzeugenden Arbeitsstoffen zählen, haben Teerprodukte im Straßenbau keine Bedeutung mehr. (Bitumen)
2) Rauchen: Kondensat.
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Teer, der; -[e]s, (Arten:) -e [aus dem Niederd. < mniederd. ter(e), eigtl. = der zum Baum Gehörende, zu einem idg. Wort mit der Bedeutung „Baum; Eiche“, das als 2. Bestandteil auch in den Baumnamen ↑Flieder, ↑Holunder, ↑Rüster, ↑Wacholder vorkommt]: (durch Schwelung, Verkokung od. Vergasung organischer Substanzen, z. B. Kohle, Holz, entstehender) zähflüssiger, brauner bis tiefschwarzer, stechend riechender Stoff: T. kochen; Ein Hauch von T., von Salz, von Seewind kam herein (Zuckmayer, Herr 152).
Universal-Lexikon. 2012.