Họlz|ver|koh|lung 〈f. 20; unz.〉 Herstellung von Holzkohle durch langsames Erhitzen von Holz im Meiler bei verminderter Luftzufuhr
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Họlz|ver|koh|lung: die ↑ Schwelung von Holz unter Luftabschluss zur Erzeugung von Holzgas, Holzessig u. Holzgeist, Holzkohle u. Holzteer.
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Holzverkohlung,
die Zersetzung von Holz durch trockenes Erhitzen unter Luftabschluss (trockene Destillation); sie wurde früher bei der Köhlerei im Meiler vorgenommen. Heute wird die Holzverkohlung technisch in eisernen Großraumretorten durchgeführt, wobei man neben durchschnittlich 35 % Holzkohle, 15-20 % Holzgas (Gemisch aus 55 % Kohlendioxid, 32 % Kohlenmonoxid, 8 % Methan, 3 % Wasserstoff und 2 % Äthylen; während des Zweiten Weltkriegs und danach in Deutschland als Motorentreibgas benutzt) und etwa 45 % einer wässrigen, sauren Flüssigkeit (Holzessig) oder Rohholzessig erhält. Aus dem Holzessig werden durch Erhitzen zunächst etwa 2 % Holzgeist gewonnen (Gemisch aus 45 % Methanol, 7 % Aceton, 5 % Methylacetat u. a., das zum Vergällen von Äthanol und als Lösungsmittel dient und früher zur Herstellung von reinem Methanol verwendet wurde). Durch azeotrope Destillation oder durch Extraktion erhält man danach etwa 7 % Essigsäure. Bei der weiteren Aufarbeitung fallen daneben rund 13 % Holzteer an, eine dunkelbraune bis schwarze, dickflüssige, ölige Substanz, die u. a. Phenole, Kresole, Phenoläther, Fettsäuren und hochsiedende Kohlenwasserstoffe enthält und zur Gewinnung von Kreosot sowie zur Herstellung von Imprägnierölen und Flotationsmitteln verwendet wird.
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Họlz|ver|koh|lung, die: Holzdestillation.
Universal-Lexikon. 2012.