Akademik

Agitprop
Agitation und Propaganda

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Agit|prọp 〈f. 10 oder m. 6klassenkämpferische Agitation [verkürzt <Agitation + Propaganda]

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Agit|prọp, die; - [Kurzwort für: Agitation (b) und Propaganda (1)] (marx.):
ideologisch-propagandistische Arbeit mit dem Ziel, die Massen zur Entwicklung des revolutionären Bewusstseins zu führen u. zur aktiven Teilnahme am Klassenkampf zu veranlassen.

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Agitprọp
 
die, -, Kunstwort für Agitation und Propaganda, oft ersetzt durch die Bezeichnung »ideologische Arbeit«; Mittel marxistisch-leninistischer (kommunistischer) Parteien zur ständigen Beeinflussung der Bevölkerung (oder bestimmter Zielgruppen, z. B. Arbeiter) ihres Landes, z. B. in Deutschland in der Zeit der Weimarer Republik die Presse des Münzenberg-Konzerns sowie die Agitproptheatertruppen (Arbeitertheater); im Besonderen: Instrument marxistisch-leninistischer Einparteiensysteme zur systematischen ideologisch-politischen Indoktrination der beherrschten Bevölkerung und deren Abschirmung gegen Kritik am kommunistischen Herrschaftssystem und der Politik seiner Führung. Träger der Agitpropen waren neben der marxistisch-leninistischen Staatspartei (in der DDR: SED) der von ihr geführte Parteienblock (z. B. »Nationale Front der DDR«), die Massenorganisationen (z. B. FDGB, FDJ), bestimmte Verbände und Institute.

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1Agit|prọp, die; - [Kurzwort für: Agitation und Propaganda] (marx.): ideologisch-propagandistische Arbeit mit dem Ziel, die Massen zur Entwicklung des revolutionären Bewusstseins zu führen u. zur aktiven Teilnahme am Klassenkampf zu veranlassen: ... dass Kunst, Literatur, Musik anderes sind ... als A. für den Tagesbedarf (Kantorowicz, Tagebuch I, 586).
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2Agit|prọp, der; -[s], -s (ugs.): jmd., der agitatorische Propaganda betreibt.

Universal-Lexikon. 2012.