Läusefieber (umgangssprachlich); Faulfieber
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Flẹck|fie|ber, das [nach dem fleckigen Hautausschlag] (Med.):
durch Läuse übertragene Infektionskrankheit des Menschen.
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Fleckfieber,
Typhus exanthematicus, akute, meist epidemisch auftretende, meldepflichtige Infektionskrankheit. Das klassische Fleckfieber oder epidemische Fleckfieber, früher auch Flecktyphus oder volkstümlich Hungertyphus, Kriegstyphus sowie Läusetyphus genannt, wird durch Läuse (v. a. Kleiderläuse) von Mensch zu Mensch übertragen; Erreger ist die Rickettsia prowazeki, die aus dem infizierten Kot der Läuse durch Kratzwunden in den menschlichen Körper gelangt. Der Nachweis ist durch die Weil-Felix-Reaktion oder die Feststellung von Antikörpern im Serum möglich.
Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 14 Tagen kommt es zu plötzlichem, 8-10 Tage anhaltendem hohem Fieber (um 40 ºC) mit heftigen Kopf- und Gliederschmerzen, Milzschwellung, Atemweg- und Herzerkrankungen, Kreislaufschwäche, Aufgedunsenheit und Rötung des Gesichts. Der typische Fleckfieberausschlag, ein kleinfleckiges Exanthem (Roseola) an Rumpf und Gliedmaßen, setzt am 4.-6. Tag ein. Gleichzeitig tritt häufig eine Gehirnentzündung (Fleckfieberenzephalitis) mit Bewusstseinstrübung und deliranter Erregung auf, die ohne Behandlung neben einem Kreislaufkollaps in 10-20 % der Fälle zum Tod führt. Bei unvollständiger Heilung können Hirnschäden (z. B. zentrale Hörstörung, spastische Lähmungen) zurückbleiben. Fleckfieber hinterlässt eine lang dauernde Immunität, jedoch sind nach durchschnittlich 10-20 Jahren noch leichtere Rückfälle möglich, die durch im Knochenmark verbliebene Erreger ausgelöst werden (Brill-Krankheit).
Der Behandlung dienen Antibiotika (v. a. Tetracycline), sorgfältige Allgemeinpflege und Kreislaufmittel; vorbeugend wirken die Schutzimpfung mit abgetöteten Erregern (Weigl-Impfstoff) und hygienischen Maßnahmen (Läusebekämpfung).
Das epidemische Fleckfieber war früher v. a. im östlichen und südlichen Europa verbreitet und führte in Kriegs- und Hungerzeiten der vergangenen Jahrhunderte zu einer Vielzahl von Todesopfern. Das heutige Vorkommen beschränkt sich v. a. auf kühle Höhenlagen der Tropen (z. B. Afrika). - Weitere Rickettsiosen, die dem Erscheinungsbild des Fleckfiebers entsprechen, sind v. a. das murine Fleckfieber, auch endemisches Fleckfieber oder Rattenfleckfieber genannt, das in der Regel durch den Rattenfloh übertragen wird (Erreger: Rickettsia mooseri), einen milderen Verlauf als das epidemische Fleckfiebers aufweist und vereinzelt in tropischen und subtropischen Gebieten auftritt, des Weiteren das Felsengebirgsfieber. (Rickettsiosen)
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Flẹck|fie|ber, das [nach dem fleckigen Hautausschlag]: durch Läuse übertragene Infektionskrankheit des Menschen: Ü (berlin. abwertend:) er ist das reinste F. (er kommt sehr oft u. immer wieder mit Fragen o. Ä. zu jmdm. u. fällt dem Betroffenen dadurch lästig).
Universal-Lexikon. 2012.