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Klappe
Lippe (umgangssprachlich); Schnute (umgangssprachlich); Schnauze (umgangssprachlich); Mundwerk

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Klap|pe ['klapə], die; -, -n:
1. an einer Seite befestigter Deckel als Vorrichtung zum Schließen einer Öffnung:
die Klappe am Briefkasten.
Syn.: Verschluss.
2. (salopp) Mund:
halt die Klappe!

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Klạp|pe 〈f. 19
1. an einer Seite befestigter, dreh- od. aufklappbarer Verschluss od. Deckel (Herz\Klappe, Ofen\Klappe, Ventil\Klappe)
2. beweglich verschließbares Luftloch (Luft\Klappe)
3. 〈bei Blasinstrumenten〉 durch einen Hebel mit dem Finger niederdrückbares, selbsttätig zurückspringendes Plättchen über einem Tonloch
4. 〈fig.; umg.〉
4.1 〈derb〉 Mund
4.2 Toilette als Treffpunkt für Homosexuelle
4.3 Bett
● die \Klappe aufreißen 〈fig.; umg.〉 prahlen; die \Klappe halten 〈fig.; umg.〉 schweigen; halt endlich deine, die \Klappe! 〈fig.; umg.〉 ● eine große \Klappe haben 〈fig.; umg.〉 gern prahlen, großsprecherisch reden, viel u. laut reden; die große \Klappe schwingen 〈fig.; umg.〉 großsprecherisch daherreden ● die \Klappe am Briefkasten, an der Jackentasche, Manteltasche; in die \Klappe gehen, kriechen, steigen 〈fig.; umg.〉 [wahrscheinlich lautmalend <mnddt. klappe „Klapper“]

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Klạp|pe, die; -, -n [aus dem Niederd. < mniederd. klappe = Klapper, eigtl. = Gegenstand, der mit einem Geräusch auf etw. auftrifft]:
1. bewegliche Vorrichtung zum Schließen einer Öffnung; Gegenstand, mit dem sich etw. verdecken, auf- u. zumachen lässt:
die K. ist, steht offen;
die K. einer Trompete;
die K. am Briefkasten, an der Manteltasche;
die K. fällt (Film Jargon; die Filmaufnahmen beginnen);
die K. öffnen, schließen, herunterlassen;
das Herz hat -n, die sich nur in Richtung des Blutstroms öffnen;
nach der letzten K. (Film Jargon; nach Abschluss der Dreharbeiten);
Ü bei mir ist die, eine K. runtergegangen (ugs.; ich sperre mich dagegen [u. höre nicht mehr zu]);
R K. zu, Affe tot (salopp; das ist abgeschlossen, die Sache ist erledigt).
2. (ugs.) Bett:
sich früh in die K. legen, (salopp) hauen.
3. (salopp, meist abwertend) Mund, Mundwerk:
du musst die K. aufreißen und nicht alles so hinnehmen;
eine große, freche K. haben/die große K. schwingen (salopp abwertend; großsprecherisch, frech sein);
die/seine K. halten (salopp; zu reden aufhören, stillschweigen).
4. (österr.) Nebenstelle, Anschluss, Apparat einer zentralen Telefonanlage (Abk.: Kl.)
5. (Jargon) Bedürfnisanstalt, Pissoir (als Ort für homosexuelle Kontakte).
6. Kurzf. von Babyklappe.

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I
Klappe,
 
Sammelbezeichnung aus der Homosexuellenszene für Orte, die als Treffpunkt für schnellen, meist anonymen Sex dienen, z. B. bestimmte Parks, Toilettenanlagen, Pornokinos, Parkplätze.
 
II
Klappe,
 
1) Anatomie: Valva, Valvula.
 
 2) Musikinstrumentenbau: bei Blasinstrumenten der mit kleinen Hebeln versehene Verschlussdeckel der Tonlöcher. Zu unterscheiden sind offene Klappen, die erst durch Hebeldruck geschlossen werden, und geschlossene Klappen, die durch Hebeldruck geöffnet werden. Klappen werden angebracht, wenn die Finger die Tonlöcher nicht erreichen können oder die Zahl der Tonlöcher die der Finger übersteigt. Sie finden sich seit dem 16. Jahrhundert v. a. an Holzblasinstrumenten (Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott), selten und auf das 19. Jahrhundert beschränkt an Blechblasinstrumenten (Klappenhorn).
 
 3) Technik: plattenförmiges Absperrorgan, das um eine in der Klappenebene liegende Achse drehbar ist; die Betätigung erfolgt mechanisch (z. B. Drosselklappe) oder selbsttätig (z. B. Rückschlagklappe) durch das Strömungsmedium.
 

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Klạp|pe, die; -, -n [aus dem Niederd. < mniederd. klappe = Klapper, eigtl. = Gegenstand, der mit einem Geräusch auf etw. auftrifft]: 1. bewegliche Vorrichtung zum Schließen einer Öffnung; Gegenstand, mit dem sich etw. verdecken, auf- u. zumachen lässt: die K. ist, steht offen; die K. einer Klarinette, Trompete; die K. am Fenster, am Briefkasten, an der Manteltasche; die K. am Ofen fiel herunter, schlug zu; die K. fällt (Film Jargon; die Filmaufnahmen beginnen); die K. öffnen, schließen, herunterlassen; das Herz hat -n, die sich nur in Richtung des Blutstroms öffnen; er trägt eine schwarze K. (Augenklappe) über einem Auge; jmdm. die -n (Achselstücke) von der Uniform reißen; Deswegen fährt er alle -n (Landeklappen) des Flugzeugs aus (Grzimek, Serengeti 88); Er stöpselte den Röster wieder ein, legte Brot in die -n (Böll, Haus 125); nach der letzten K. (Film Jargon; nach Abschluss der Dreharbeiten); R K. zu, Affe tot (salopp; das ist abgeschlossen, die Sache ist erledigt ); Ü bei mir ist die K., ist eine K. runtergegangen (ugs.; ich sperre mich dagegen [u. höre nicht mehr zu] ). 2. (ugs.) Bett: in die K. gehen; sich früh in die K. legen, hauen. 3. (salopp, meist abwertend) Mund (in Bezug auf ungehemmtes, lautes Reden), Mundwerk: du musst die K. aufreißen und nicht alles so hinnehmen; Sie war das Pummelchen mit der frechen K., ein Rebell war sie nicht (Woche 19. 12. 97, 51); Schöne Grüße an Ihren Professor von einem „Piefke“ mit einer „übergroßen K.“ (Spiegel 22, 1975, 7); *eine große, freche K. haben; die große K. schwingen (salopp abwertend; großsprecherisch, frech sein); die/seine K. halten (salopp; zu reden aufhören, stillschweigen). 4. (österr.) Nebenstelle, Anschluss, Apparat (einer zentralen Telefonanlage): Die Presse Anzeigenabteilung 365250, -n 256, 258 oder 261, bitte durchwählen (Presse 23. 1. 1969). 5. (Jargon) Bedürfnisanstalt, Pissoir (als Ort für homosexuelle Kontakte): Der Bahnhof, Parks und -n wurden die Anlaufstellen, an denen die kurzen und flüchtigen Sexualkontakte stattfanden (Jaekel, Ghetto 109); Vor ca. zweieinhalb Jahren haben wir uns auf einer K. bei McDonald's kennen gelernt (Grossmann, Beziehungsweise 13).

Universal-Lexikon. 2012.