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Ịn|di|go 〈n. 15 oder m. 6; unz.〉 ältester blauer, lichtechter Küpenfarbstoff in verschiedenen trop. Pflanzen [<span. indigo <lat. indicum <grch. indikon „das Indische“]
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Ịn|di|go [griech. Indikón = das Indische (nach der Herkunft)]:
1) das (meist) oder der (seltener); -s; Syn.: trans-2,2´-Biindolinyliden-3,3´-dion, (veraltet:) Indigotin, Indigoblau: dunkelblaue, kupferrot glänzende Kristalle, die > 170 °C sublimieren, bei ca. 390 °C schmelzen u. zur Färbung von tierischen u. pflanzlichen Fasern dienen (↑ Küpenfarbstoff)
2) der (meist) oder das (seltener); -s, -s: Bez. für den Naturfarbstoff, in dem I. von Isomeren u. verwandten Farbstoffen, z. B. Indigorot, begleitet wird.
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Ịn|di|go, der od. das; -s, (Arten:) -s [span. i̓ndigo < lat. Indicum < griech. Indikón, eigtl. = das Indische, nach seiner ostindischen Heimat]:
(ältester pflanzlicher, heute synthetisch hergestellter) tief dunkelblauer Farbstoff.
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Ịndigo
[spanisch, von gleichbedeutend griechisch indikón »das Indische« (zur Bezeichnung der Herkunft)] der oder das, -s/-s, der älteste und früher wichtigste pflanzliche Farbstoff (ein Küpenfarbstoff); chemisch ein Derivat des Indols. In reinem Zustand ist Indigo ein dunkelblaues, kupfern schimmerndes Pulver. Indigo kommt v. a. in Arten des Indigostrauchs in Form des farblosen Glucosids Indican vor, das bei der Extraktion mit Wasser von einem in der Pflanze enthaltenen Enzym in Glucose und Indoxyl gespalten wird; Letzteres geht durch den Luftsauerstoff in Indigo über.
Zum Färben wird Indigo in alkalischem Medium unter Zugabe eines Reduktionsmittels (z. B. Dithionit) gelöst, wobei das farblose Indigweiß (Leukoindigo) entsteht, mit dem das Gewebe getränkt wird. Beim Trocknen an der Luft bildet sich der blaue Farbstoff auf der Faser durch Oxidation zurück. Als indigoide Farbstoffe werden strukturell und färberisch dem Indigo ähnliche Farbstoffe (z. B. Thioindigo) bezeichnet.
Indigo wurde erstmals 1878 von A. von Baeyer synthetisiert. Der synthetische Indigo, seit 1897 von der Badischen Anilin- und Sodafabrik und den Farbwerken Hoechst nach mehreren Verfahren (u. a. ausgehend von Anilin) produziert, verdrängte rasch den Naturfarbstoff, wurde aber nach dem Ersten Weltkrieg zunehmend von licht- und waschechteren Farbstoffen abgelöst. Der Modetrend zu weniger reibechten blauen Farbstoffen (besonders für »Bluejeans«) hat zu einem erneuten Aufschwung der Indigoproduktion geführt.
In Indien, China, Ägypten (mit Indigo gefärbte Kleider etwa 2500 v. Chr., später auch Mumienbinden) wurde Indigo (gewonnen aus heimischen Indigosträuchern) schon vor Jahrtausenden zum Bemalen und Färben verschiedener Stoffe verwendet. Babylonier, Ägypter und Juden bezogen ihn durch Tauschhandel aus Indien (galt als Lieferant des besten Indigo). Nach Belegen in Handels- und Zolltarifen wurde Indigo in Deutschland seit etwa 1275 als kostbares Färbemittel verwendet. Mitte des 18. Jahrhunderts löste eingeführter Indigo den (ebenfalls indigohaltigen) Färberwaid ab.
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Universal-Lexikon. 2012.