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Hi|a|tus 〈m.; -, -〉 = Hiat
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1. (Med.) Öffnung, Spalt im Muskel od. im Knochen.
2. (Sprachwiss.) das Aufeinanderstoßen zweier verschiedenen Wörtern od. Silben angehörender Vokale.
3. (Geol.) Zeitraum, in dem in einem bestimmten Gebiet im Unterschied zu einem benachbarten keine Ablagerung stattfindet.
4. (Prähist.) Zeitraum ohne Funde (der auf eine Unterbrechung der Besiedlung eines bestimmten Gebietes schließen lässt).
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Hiatus
[lateinisch, eigentlich »Kluft«] der, -/-,
1) Anatomie: Muskelspalt, Knochenlücke, z. B. Hiatus oesophageus, der Spalt im Zwerchfell für den Durchtritt der Speiseröhre und von Zweigen des Eingeweidenervs.
3) Sprachwissenschaft: das Zusammentreffen zweier Vokale zwischen zwei Wörtern (z. B. »wollte er«) oder zweier verschiedenen Silben zugehöriger Vokale im Wortinnern (Binnenhiatus, z. B. »Oogenese«). In der antiken Dichtung wurde der Hiatus zwischen zwei Wörtern streng gemieden und durch Elision, Aphärese, Synaloiphe und Synizese umgangen; nur vereinzelt (etwa bei Verseinschnitt, Satzschluss oder Interjektion) war er zugelassen. - In der althochdeutschen, frühmittelhochdeutschen und der frühen neuhochdeutschen Dichtung vermied man den Hiatus ebenfalls weitgehend. Die neuere deutsche Lyrik kennt dagegen keine strenge Regelung.
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Hi|at, der; -s, -e, Hi|a|tus, der; -, - [...tu:s; lat. hiatus, eigtl. = Kluft]: 1. (Med.) Öffnung, Spalt im Muskel od. im Knochen. 2. (Sprachw.) das Aufeinanderstoßen zweier verschiedenen Wörtern od. Silben angehörender Vokale (z. B. sagte er od. Kooperation). 3. (Geol.) Zeitraum, in dem in einem bestimmten Gebiet im Unterschied zu einem benachbarten keine Ablagerung stattfindet. 4. (Prähist.) Zeitraum ohne Funde (der auf eine Unterbrechung der Besiedlung eines bestimmten Gebietes schließen lässt); Fundlücke.
Universal-Lexikon. 2012.