Mutterschwein
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Sau [zau̮], die; -, Säue ['zɔy̮ə] und Sauen [zau̮ən]:1.
a) <Plural: Säue> weibliches Hausschwein:
die Sau ferkelt.
Syn.: Schwein;
☆ die Sau rauslassen (ugs.): sich hemmungslos gehen lassen:
nach dem Gewinn der Meisterschaft ließen sie die Sau raus;
☆ unter aller Sau (derb): (sehr schlecht):
diese Leistung war unter aller Sau.
Syn.: ↑ erbärmlich, ↑ mies (ugs. abwertend), ↑ miserabel (emotional), ↑ saumäßig (salopp abwertend), unter aller Kanone (ugs.);
☆ jmdn. zur Sau machen (derb): jmdn. vernichtend kritisieren, zurechtweisen:
nach der Niederlage machte die Mannschaft den Torwart zur Sau.
b) <Plural: Sauen> [weibliches] Wildschwein:
eine Sau mit Frischlingen.
2. (derb, auch als Schimpfwort)
a) Person, deren Verhalten man als anstößig o. Ä. empfindet:
die alte Sau hat wieder versucht, in der Damentoilette durchs Schlüsselloch zu gucken.
b) Person, die schmutzig und ungepflegt ist:
du könntest dich auch mal wieder waschen, du Sau.
c) Person, deren Verhalten als gemein o. Ä. empfunden wird:
die Sau hat mich betrogen!
Syn.: ↑ Gauner (abwertend), ↑ Gaunerin (abwertend), ↑ Schuft (ugs. abwertend), ↑ Schurke (abwertend), ↑ Schurkin (abwertend), ↑ Schwein (derb).
3. (ugs.) Person, die man bedauern muss:
die arme Sau ist schon wieder krank.
Syn.: ↑ Schwein (ugs.).
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Sau 〈f.; -, Säue oder Jägerspr. f. 18〉
1. weibliches Hausschwein, Mutterschwein
2. 〈fig.; derb〉 sehr schmutziger Mensch
3. 〈Jägerspr.〉 Wildschwein
● grobe Sauen 〈Jägerspr.〉 starke Wildschweine; das ist unter aller \Sau 〈fig.; derb〉 sehr schlecht, nicht zu gebrauchen; davonrennen wie eine gesengte \Sau 〈derb〉 sehr schnell; wie eine gestochene \Sau bluten, schreien 〈derb〉 heftig; jmdn. zur \Sau machen 〈fig.; derb〉 ihn grob anherrschen, schonungslos tadeln, herunterputzen [<ahd. su <germ. *su <idg. *su(w) „Schwein“]
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Sau , die; -, Säue u. -en [mhd., ahd. sū, viell. eigtl. = Gebärerin od. lautm. (u. eigtl. = Su[su]-Macherin)]:
1.
a) <Pl. Säue, fachspr. -en> weibliches Hausschwein, Mutterschwein;
b) <Pl. Säue> (landsch.) Hausschwein:
eine S. schlachten;
☆ keine S. (derb; niemand: das interessiert doch keine S.);
wie eine gesengte S. (derb abwertend; schlecht [in Bezug auf die Ausführung, das Verhalten]);
die S. rauslassen (ugs.; sich ausnahmsweise nicht die gewohnte Selbstdisziplin, Mäßigung o. Ä. auferlegen, sondern sich ganz seiner momentanen Stimmung gemäß verhalten);
unter aller S. (derb abwertend; sehr schlecht: sein Englisch ist unter aller S.);
jmdn. zur S. machen (derb; jmdn. in scharfer Form heruntermachen; wohl eigtl. = jmdn. so zurichten, dass er einer geschlachteten Sau gleicht);
c) <Pl. -en> (Jägerspr.) [weibliches] Wildschwein:
eine S. mit Frischlingen.
2. <Pl. Säue> (derb abwertend)
a) jmd., der schmutzig u. ungepflegt ist, der keinen Wert auf Sauberkeit legt, dessen Verhalten als anstößig, abstoßend od. ekelerregend empfunden wird (auch als Schimpfwort):
sie, er ist eine alte, geile S.;
diese S. hat wieder alles vollgekleckert;
b) jmd., dessen Verhalten man als gemein o. Ä. empfindet, über den man wütend ist, sich ärgert, den man hasst (auch als Schimpfwort):
eine dumme, gemeine, faule, fette S.
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Sau,
1) weibliches Hausschwein; 2) in der Jägersprache: Wildschwein.
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1Sau, die; -, Säue u. -en [mhd., ahd. sū, viell. eigtl. = Gebärerin od. lautm. (u. eigtl. = Su[su]-Macherin)]: 1. a) <Pl. Säue> weibliches Hausschwein, Mutterschwein: die S. ferkelt; b) <Pl. Säue> (landsch.) Hausschwein: die S. grunzt; eine S. schlachten; *keine S. (derb; niemand): ich klingelte, aber keine S. war da; mir hilft keine S., ich muss mir selber helfen (Klee, Pennbrüder 22); das interessiert doch keine S.; wie eine gesengte S. (derb abwertend; 1. schlecht [in Bezug auf die Ausführung, das Verhalten]: er fährt, benimmt sich wie eine gesengte S.; Mein Chef verlangt von mir, dass ich wie eine gesengte S. schreibe [Kirst, Aufruhr 67]. 2. sehr schnell [in Bezug auf das Laufen vor Angst o. Ä.]: er rannte wie eine gesengte S.; nach dem Bild einer angeschossenen [Wild]sau, der ein Schuss die Schwarte verbrannt hat); wie die S. (landsch.; sehr stark, heftig, intensiv): es hat geblitzt und gedonnert wie die S.; die Musik swingt wie die S.; die S. rauslassen (ugs.; sich ausnahmsweise einmal nicht die gewohnte Selbstdisziplin, Mäßigung o. Ä. auferlegen u. sich stattdessen ganz seiner momentanen Stimmung gemäß verhalten): beim Karneval lassen manche mal so richtig die S. raus; Offiziell wurde getrauert, anschließend am Stammtisch ließ man die S. raus (Spiegel 18, 1985, 25); In der Kabine haben wir uns dann angebrüllt wie die Stiere. Wir haben richtig die S. rausgelassen (Hörzu 21, 1982, 30); unter aller S. (derb abwertend; sehr schlecht; wohl unter dem Einfluss von „unter aller Kritik“ o. Ä. nach dem Schwein, das man früher bei Wettbewerben dem Schlechtesten als Trostpreis überreichte): sein Englisch ist unter aller S.; Meine Schrift war unter aller S. (Kempowski, Immer 76); Der Volkssturm war auf dem Marktplatz angetreten. Die Richtung war schlecht, der Vordermann unzulänglich, die Haltung unter aller S. (Kirst, 08/15, 808); jmdn. zur S. machen (derb; jmdn. in scharfer Form heruntermachen; wohl eigtl. = jmdn. so zurichten, dass er einer geschlachteten Sau gleicht): Den Heino ... machen die Kritiker zur S. (Konsalik, Promenadendeck 45); „Machen Sie unsere Spieler nicht zur S.“, wandte sich Ehrenpräsident ... an Presse und Zuschauer (SZ 18. 5. 84, 31); etw. zur S. machen (derb; etw. zerstören, vernichten); c) <Pl. -en> [weibliches] Wildschwein: eine S. mit fünf Frischlingen. 2. <Pl. Säue> (derb abwertend) a) jmd., der schmutzig u. ungepflegt ist, der keinen Wert auf Sauberkeit legt, dessen Verhalten als anstößig, abstoßend od. ekelerregend empfunden wird: die S. hat sich seit Tagen nicht gewaschen; diese S. hat wieder alles voll gekleckert, die ganze Lokusbrille voll gepinkelt; die alte S. hat versucht, mir unter den Rock zu fassen; sie, er ist eine geile S.; du hast schon wieder gefurzt, du S.!; Habt ihr etwa die Sexkassetten auf den Markt gebracht, ihr Säue? (B. Vesper, Reise 554); Komm her, du schwule S., ich bring dich um! (Lemke, Ganz 112); b) jmd., dessen Verhalten man als gemein o. ä. empfindet, über den man wütend ist, sich ärgert, den man hasst: eine gemeine, faule, fette S.; diese verdammte S. hat mich betrogen; ich kriege noch zwölf Mark von jemand, die S. lässt sich auch nicht sehen (Aberle, Stehkneipen 52); Betrachte dich als umgelegt, du rote S. (Kant, Impressum 431); Mit hochrotem Gesicht und rollenden Augen schrie er auf den Mann, der ihn als „dumme S.“ bezeichnet hatte, unentwegt ein (Hörzu 44, 1975, 44).
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Universal-Lexikon. 2012.