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Geheimbund
Geheimgesellschaft

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Ge|heim|bund 〈m. 1uBund, dessen Ziele, Zwecke, Mitglieder, Satzungen, Gebräuche nicht für die Öffentlichkeit bestimmt u. nur den Eingeweihten bekannt sind

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Ge|heim|bund, der:
Organisation, die ihre Aufgaben u. Ziele vor der übrigen Bevölkerung geheim hält:
ein religiöser, politischer G.

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Geheimbund,
 
Vereinigung, deren Struktur, Absichten und Ziele der sozialen Umwelt geheim bleiben sollen.
 
Geheimbünde haben ähnliche Organisationsformen, Funktionen und Verbreitungsgebiete wie Männerbünde, unterscheiden sich von diesen aber durch ihre überlokale, überverwandtschaftliche Organisation und ihre exklusivere Mitgliedschaft. Zum Mitglied wird man durch die anderen Mitglieder gewählt; außerdem muss man eine oft mit schwierigen Mutproben und hohen Zahlungen verbundene Initiation durchmachen. Mit dieser werden auch das Geheimwissen (Geheimlehre), ein geheimer Glauben oder die geheime Zwecksetzung des Bundes enthüllt; der Initiand wird zu strenger Disziplin und Geheimhaltung gegenüber nicht Eingeweihten verpflichtet. Im Zusammenhang mit Initiation und Aufstieg werden Figuren angefertigt und Maskentänze durchgeführt (v. a. Neue Hebriden, New Britain). Als Kult-, Polizei-, Kriegs- und Medizinbünde üben Geheimbünde gesellschaftlich wichtige Funktionen aus; doch stehen sie von ihrer Konzeption her in einer gewissen Opposition zur Gesamtgesellschaft, die sich in der strengen Geheimhaltung ihrer Bräuche (Arkandisziplin), in der Einschüchterung und Terrorisierung von Nichtmitgliedern, sogar in gemeinsam begangenen Verbrechen äußert. Geheimbünde sind überdies nach Alter, Verdienst, Herkunft, Geld hierarchisch gegliedert; die wirkliche Macht haben nur die obersten Ränge. Manchmal bilden sie die Gegenmacht zu den offiziellen Häuptlingen oder zu einer Fremdherrschaft. Geheimbünde sind die straffsten, flexibelsten und durchschlagskräftigsten Organisationen in naturvolklichen Gesellschaften; sie können sich zu religiösen Gemeinschaften (Sekten) oder politischen Verbänden fortbilden. Als soziologisch-religiöses Phänomen sind Geheimbünde in allen Epochen der Zivilisationsgeschichte nachweisbar (z. B. antike Mysterienbünde, Rosenkreuzer). Es handelt sich in der Regel um Männerbünde, doch sind auch geheime Frauenvereinigungen, besonders in Westafrika, bekannt.
 
Politische Geheimbünde verschiedenster Zielrichtung mit bis zu Terror und Mord reichenden Methoden und Formen (Untergrund- und Partisanenbewegungen) entstanden seit dem 19. Jahrhundert: die Carboneria, Camorra, Mafia (in Italien), Comuneros (in Spanien), Fenier, IRA (in Irland), Boxer (in China), Ku-Klux-Klan (in den USA).
 
Literatur:
 
H. Webster: Primitive secret societies (New York 21932);
 W. E. Mühlmann: Arioi u. Mamaia (1955);
 E. Schlesier: Die melanes. Geheimkulte (1958);
 
Chiliasmus u. Nativismus, hg. v. W. E. Mühlmann (21964);
 E. Lennhoff: Polit. Geheimbünde (Neuausg. 1968);
 
Geheime Gesellschaften, hg. v. P. C. Ludz (1979);
 R. Schäfer: Die Sande-Frauengeheimgesellschaft der Mende in Sierra Leone (1990);
 
Freimaurer u. Geheimbünde im 18. Jh. in Mitteleuropa, hg. v. H. Reinalter (41993);
 M. Neugebauer-Wölk: Esoter. Bünde u. bürgerl. Gesellschaft. Entwicklungslinien zur modernen Welt im Geheimbundwesen des 18. Jh. (1995).

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Ge|heim|bund, der: Organisation, die ihre Aufgaben u. Ziele vor der übrigen Bevölkerung geheim hält: ein religiöser, politischer G.

Universal-Lexikon. 2012.