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Wondratschek
Wọndratschek,
 
Wolf, Schriftsteller, * Rudolstadt 14. 8. 1943; begann mit Kurzprosa und Hörspielen (1969 Hörspielpreis der Kriegsblinden), die durch lakonische Aneinanderreihung klischeehafter Satzfragmente, Redensarten und Begriffe auf Sprach- und Gesellschaftskritik abzielten (»Freiheit oder Ça ne fait rien«, 1968; »Früher begann der Tag mit einer Schußwunde«, 1969; »Omnibus«, 1972); ab Mitte der 70er-Jahre hatte Wondratschek großen Erfolg mit Gedichten, die sich inhaltlich und formal-stilistisch an die Pop- und Rockmusik anlehnten (»Chuck's Zimmer«, 1974; »Das leise Lachen am Ohr eines anderen«, 1976; »Männer und Frauen«, 1978; 1980); danach wandte er sich in Lyrik und Prosa einem von der Kritik oft als trivial und anachronistisch beurteilten Männlichkeitskult zu, der sich an den Vorbildern von E. Hemingway, M. Lowry und C. Bukowski orientierte (»Die Einsamkeit der Männer. Mexikanische Sonette«, 1983; »Carmen oder ich bin das Arschloch der achtziger Jahre«, 1986; »Menschen, Orte, Fäuste. Reportagen und Stories«, 1987; Roman »Einer von der Straße«, 1992). Spätere Werke reflektieren künstlerische Schaffensprozesse (»Mozarts Friseur«, 2002).
 
Weitere Werke: Lyrik: Männer und Frauen (1978); Letzte Gedichte (1980); Das Mädchen und der Messerwerfer (1997).
 
Erzählungen: Kelly-Briefe (1998); Die große Beleidigung (2001).

Universal-Lexikon. 2012.