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Wolgast
I
Wọlgast,
 
Stadt im Landkreis Ostvorpommern, Mecklenburg-Vorpommern, am Peenestrom gegenüber Usedom (Straßenbrücke, im Bau die seit 1945 zerstörte Eisenbahnbrücke) oberhalb der Mündung in die Ostsee, 14 900 Einwohner; Museum, Museumshafen mit Eisenbahnfährschiff; Peenewerft, Holzindustrie; Hafen.
 
Stadtbild:
 
Im Chor der spätgotischen Petrikirche (14. Jahrhundert) Wandgemälde (15. Jahrhundert); Gertrudenkapelle (um 1400), ein Zentralbau mit Mittelpfeiler und Sterngewölbe; barockes Rathaus (1718-24).
 
Geschichte:
 
Wolgast war bereits zu slawischer Zeit ein wichtiger Burgort. 1123 vom Pommernherzog erobert, wurde am linken Peeneufer 1250 die planmäßig angelegte und ummauerte Stadt unter Obhut der pommerschen Herzöge gegründet. 1257 erhielt Wolgast Stadtrecht (1282 lübisches Recht). Die von Fernhandel und Schifffahrt lebende Stadt gehörte im Mittelalter der Hanse an. 1295 bis 1625 bestand ein Herzogtum Pommern-Wolgast; 1648-1815 war Wolgast schwedisch, dann wurde es preußisch. Wolgast war 1952-94 Kreisstadt.
 
II
Wọlgast,
 
Heinrich Joachim, Pädagoge, * Jersbek (Kreis Stormarn) 26. 10. 1860, ✝ Hamburg 29. 8. 1920; kritisierte in seinem Hauptwerk »Das Elend unserer Jugendlitteratur« (1896) deren hervorstechende moralisierende, patriotische und religiöse Tendenzen und setzte sich für das künstlerisch und pädagogisch wertvolle Kinder- und Jugendbuch ein.

Universal-Lexikon. 2012.