Wipo,
mittellateinischer Dichter und Biograph, * vor 1000, ✝ nach 1046; in den Artes liberales geschulter Priester aus Burgund, diente Konrad II. (seit dessen Wahl 1024) und Heinrich III. als Hofkaplan. Von Wipos acht Dichtungen über Ereignisse der Regierung Konrads sind die bis heute in der Osterliturgie gesungene Sequenz »Victimae paschali laudes« und in der Sammlung der »Carmina Cantabrigiensia« die Lieder zu Konrads Kaiser- beziehungsweise Heinrichs Königskrönung (1027/1028) sowie seine innige Klage über den Tod des Kaisers (1039) erhalten. Für Heinrich verfasste er schon 1028 gereimte Lebensregeln (»Proverbia«), pries und mahnte ihn zu Straßburg Weihnachten 1041 im allegorischen Fürstenspiegel »Tetralogus« (326 Hexameter) und stellte ihm im Hauptwerk »Gesta Chuonradi Imperatoris« (1040-46) die Taten Konrads als eines vorbildlichen christlichen Herrschers vor Augen.
Ausgaben: Die Werke, herausgegeben von H. Bresslau (31915, Nachdruck 1977); Taten Kaiser Konrads II., in: Quellen des neunten und elften Jahrhunderts. .., herausgegeben von R. Buchner (51978).
F. Brunhölzl: Gesch. der lat. Lit. des MA., Bd. 2 (1992).
Universal-Lexikon. 2012.