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Fürstenspiegel
Fụ̈rs|ten|spie|gel 〈m. 5Buch mit Regeln für die Denk- u. Handlungsweise eines vorbildl. Fürsten, z. B. Machiavellis „Il Principe“ od. Wielands „Goldener Spiegel“

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Fụ̈rs|ten|spie|gel, der:
Schrift, in der anhand von [idealisierten] Lebensbildern u. in Grundsätzen u. Regeln für das Verhalten das Musterbild eines Fürsten aufgestellt wird.

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Fürstenspiegel,
 
Schriften, in denen das Musterbild eines Fürsten aufgestellt ist, und zwar als Lebensbeschreibung berühmter Fürsten oder als dichterisches Idealbild geschichtlicher Persönlichkeiten, ethische Vorstellungen über Rechte und Pflichten, über Befugnisse und Begrenzungen fürstlicher Macht. - Fürstenspiegel kennt man seit Xenophons »Kýron paideía« und den Staatsbetrachtungen Mark Aurels und Augustinus' »De civitate Dei«. Das 12. Jahrhundert leitete eine neue Epoche ein, indem der ethische Wert der Macht und des öffentlichen Wohls betont werden. Die klassischen Fürstenspiegel gipfelten in der »Institutio principis christiani« (1516) des Erasmus von Rotterdam und wirkten bis ins 17. Jahrhundert nach. N. Machiavellis Traktat »Il principe« (1532) markiert den Bruch mit dem Fürstenideal des »princeps christianus«, die Ablösung der Fürstenspiegel durch die Traktate der Fürstenlehre.
 

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Fụ̈rs|ten|spie|gel, der: Schrift, in der anhand von [idealisierten] Lebensbildern u. in Grundsätzen u. Regeln für das Verhalten das Musterbild eines Fürsten aufgestellt wird.

Universal-Lexikon. 2012.