Akademik

Westarp
Wẹstarp,
 
Kuno Graf von, Politiker, * Ludom (bei Schneidemühl) 12. 8. 1864, ✝ Berlin 30. 7. 1945; Jurist, 1908-18 sowie 1920-32 Mitglied des Reichstags; zunächst Deutschkonservative Partei (1913-18 Vorsitzender ihrer Reichstagsfraktion), trat im Ersten Weltkrieg als Gegner eines Verständigungsfriedens und der inneren Neuordnung hervor. Nach 1918 bemühte sich Westarp (Mitbegründer der DNVP, 1925-29 Fraktionsvorsitzender im Reichstag, 1926-28 zugleich Parteivorsitzender), die Deutschnationalen zur Mitarbeit in der Weimarer Republik zu führen. Er bewog sie, den Verträgen von Locarno zuzustimmen und in die Reichsregierung unter W. Marx (1927-28) einzutreten. Auf die Dauer konnte er sich aber nicht gegen den von A. Hugenberg geführten antirepublikanischen und antiparlamentarischen Flügel der DNVP durchsetzen. Nach seinem Austritt aus der DNVP (1930) beteiligte er sich an der Gründung der Volkskonservativen Partei.
 
Werke: Konservative Politik im letzten Jahrzehnt des Kaiserreiches, 2 Bände (1935); Das Ende der Monarchie am 9. November 1918 (herausgegeben 1952).

Universal-Lexikon. 2012.