Wang Meng,
1) chinesischer Landschaftsmaler, * Wuxing (Provinz Zhejiang) um 1308, ✝ 1385; hatte verschiedene hohe Beamtenpositionen inne, starb wegen angeblicher Beteiligung an einer Verschwörung gegen den Kaiser im Gefängnis; Wang Meng gehört neben Ni Zan, Huang Gongwang und Wu Zhen zu den »Vier Großen Meistern der Yuanzeit«. Er schuf in eigenwilliger Pinselhandschrift komplexe Kompositionen, in denen kaum freier Raum ausgespart bleibt.
2) chinesischer Schriftsteller, * Peking 15. 10. 1934; obwohl schon seit 1948 in Jugendorganisationen der KPCh tätig, wurde er 1957 als »Rechtsabweichler« angeklagt und 1962 nach Sinkiang verbannt. Seine eigentliche Schriftstellerkarriere begann nach seiner Rehabilitierung 1979 und eröffnete ihm 1986 das Amt des Kulturministers, von dem er nach der Unterdrückung der Demokratiebewegung im Juni 1989 zurücktrat. Sein stark autobiographisch geprägtes, v. a. aus Erzählungen bestehendes Werk spiegelt exemplarisch die innere Auseinandersetzung des vom Sozialismus an sich überzeugten chinesischen Intellektuellen mit dem von der KPCh gelenkten Staat wider.
Ausgaben: Das Auge der Nacht. Erzählungen, übersetzt von I. Fessen-Henjes (1987); Lauter Fürsprecher u. a. Geschichten, übersetzt von I. Cornelssen u. a. (1989).
Universal-Lexikon. 2012.