Vonnegut
['vɔnɪgʌt], Kurt, amerikanischer Schriftsteller, * Indianapolis (Indiana) 11. 11. 1922; erlebte als Kriegsgefangener 1945 den alliierten Angriff auf Dresden mit und verarbeitete diese Erfahrung in seinem Roman »Slaughterhouse-five« (1969; deutsch »Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug«, verfilmt), der ihn bekannt machte. Krieg, Gewalt, Ausbeutung, psychische Deformation sowie die grotesken und bedrohlichen Aspekte der amerikanischen Alltagskultur vermischen sich in seinen zahlreichen satirischen Romanen zu einem letztlich pessimistischen Welt- und Menschenbild. Charakteristisch für sein Erzählwerk sind ein atemloser Stakkatostil sowie stereotyp gezeichnete Figuren. Realistische und surrealistische Darstellungsweisen, Formen der Intertextualität, die Thematisierung des Schreibprozesses, Parodie und schwarzer Humor sowie Elemente der Sciencefiction bewirken eine für postmoderne Literatur typische Lockerung der Erzählstruktur. Vonneguts Auseinandersetzung mit den Schrecken einer selbstzerstörerischen, wissenschaftsgläubigen Zivilisation bezieht auch Elemente der Unterhaltungsliteratur ein.
Weitere Werke: Romane: Player piano (1952; deutsch Das höllische System); The sirens of Titan (1959; deutsch Die Sirenen des Titan); Mother night (1961; deutsch Mutter Nacht); Cat's cradle (1963; deutsch Katzenwiege); God bless you, Mr. Rosewater (1965; deutsch Gott segne Sie, Mr. Rosewater); Breakfast of champions (1973; deutsch Frühstück für starke Männer oder goodbye, blauer Montag!); Slapstick (1976; deutsch); Jailbird (1979; deutsch Galgenvogel); Dead-eye Dick (1982; deutsch Zielwasser); Galapagos (1985; deutsch); Bluebeard (1987; deutsch Blaubart); Hocus pocus (1990; deutsch Hokus Pokus oder wohin so eilig?); Timequake (1997; deutsch Zeitbeben).
Erzählungen: Welcome to the monkey house (1968; deutsch Geh zurück zu deiner lieben Frau und deinem Sohn).
Autobiographisches: Palm Sunday (1981); Fates worse than death (1991).
Das Nudelwerk. Reden, Reportagen, kurze Texte. 1965-1980 (1992, deutsche Auswahl).
J. Klinkowitz: K. V. (London 1982);
D. E. Morse: K. V. (San Bernardino, Calif., 1992);
Universal-Lexikon. 2012.