Titanic
[ti'taːnɪk, englisch taɪ'tænɪk], britisches Passagierschiff der White Star Line; mit 46 329 BRT das größte Schiff seiner Zeit (Länge 269 m, Breite 28 m, 51 000 PS Maschinenleistung, Höchstgeschwindigkeit 22,3 kn); Stapellauf 31. 5. 1911. Bei der Jungfernreise von Southampton nach New York stieß die Titanic in der Nacht vom 14. zum 15. 4. 1912 in der Nähe der Großen Neufundlandbank mit einem Eisberg zusammen und sank, obwohl sie, in 16 wasserdichte Bereiche gegliedert und über die gesamte Länge mit doppeltem Schiffsboden versehen, als unsinkbar gegolten hatte, in weniger als drei Stunden. Von den 1 308 Passagieren und 898 Mann Besatzung wurden nur 703 gerettet. Der Untergang der Titanic gab u. a. den Anlass für die Internationale Konvention zum Schutz des menschlichen Lebens auf See sowie für die Einrichtung des Eiswarndienstes. Erste Unterwasseraufnahmen des in etwa 3 600 m Tiefe entdeckten Wracks der Titanic entstanden 1985, die Hebung einer Anzahl von Gegenständen gelang 1987.
Neben literarischen Gestaltungen des Stoffes, u. a. »Titanic. Eine Ozean-Phantasie« (1928; Roman von Maria Eugenie Delle Grazie), »Titanic, die Tragödie eines Ozeanriesen« (1939; Roman von Josef Pelz von Felinau, * 1895, ✝ 1978), »The Titanic« (1935; erzählende Dichtung von E. J. Pratt), »Das blaue Band« (1938; Roman von B. Kellermann), »Der Untergang der Titanic« (1978; Versepos von H. M. Enzensberger) und »Choral am Ende der Reise« (1990; Roman von E. F. Hansen), hielten dokumentarische Bücher und v. a. filmische Verarbeitungen des Stoffes die Katastrophe im Bewusstsein, dazu gehören u. a. »In Nacht und Eis« (1912; Original verschollen), »Saved from the Titanic« (1912; Regie: Étienne Arnaud), »Titanic« (1943; Herbert Selpin, * 1892, ✝ 1942, und Werner Klingler, * 1900), »Untergang der Titanic« (1953; Jean Negulesco, * 1900, ✝ 1993), »Die letzte Nacht der Titanic« (1958; Roy Baker, * 1916) und »Titanic« (1997; James Cameron, * 1954).
J. Brennecke: Gesch. der Schiffahrt (21986);
T. Königin der Meere. Das Schiff u. seine Gesch., Beitrr. v. K. Marschall u. a. (a. d. Engl., 1992);
J. MacInnis: T. In einem neuen Licht (a. d. Engl., 1993);
Universal-Lexikon. 2012.