Tịchonow,
Nikolaj Semjonowitsch, russischer Schriftsteller, * Sankt Petersburg 4. 12. 1896, ✝ Moskau 8. 2. 1979. Die aus Tichonows Erfahrung als Teilnehmer am Ersten Weltkrieg und Rotarmist erwachsenen Poeme, Balladen und Prosaskizzen sind in ihrer Dynamik und Hyperbolik typische Werke der »revolutionären Romantik«. Heroismus bestimmte auch das spätere, meist lyrische Werk, so besonders das Poem »Kirov s nami« (1941; deutsch »Kirow lebt«), mit dem er zur Verteidigung Leningrads aufrief. Auf ausgedehnten Reisen in Mittelasien und im Kaukasus beobachtete er den sozialistischen Aufbau und schrieb Erzählungen über dieses Thema (»Birjuzovyj polkovnik«, 1927; »Večnyj tranzit«, 1934). Als führender sowjetischer Lyriker wirkte Tichonow auch als politischer Funktionär (im Schriftstellerverband, im Obersten Sowjet, im Weltfriedensrat u. a.).
Weitere Werke: Lyrik: Orda (1922).
Poem: Krasnye na Arakse (1925).
Erzählung: Kočevniki (1933).
Ausgaben: Sobranie sočinenij, 7 Bände (1985-86).
Gedichte (1950, Auswahl); Erzählungen aus Pakistan (1952, Auswahl); Wie Diamanten fallen die Sterne (1977; Balladen, deutsch und russisch).
N. Semenovič Tichonov. Bibliografičeskij ukazatel' ego proizvedenij i literatury o nem 1918-1970 gg, hg. v. V. A. Šošin (Leningrad 1975);
V. A. Šošin: N. Tichonov. Očerk žizni i tvorčestva (ebd. 1981).
Universal-Lexikon. 2012.