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Ạb|wer|tung 〈f. 20〉
2. (staatl.) Währungsherabsetzung; Sy Devalvation
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Ạb|wer|tung, die; -, -en:
das Abwerten, Abgewertetwerden.
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Abwertung,
Devalvation, Rückgang des Außenwerts einer Währung; Gegensatz: Aufwertung. Der Wechselkurs der Währung sinkt (eine Einheit der Währung ist weniger Einheiten fremder Währung wert), d. h., es steigen die Devisenkurse (für den Kauf fremder Währung müssen mehr Einheiten der abgewerteten Währung aufgewendet werden). Bei flexiblen Wechselkursen folgt die Abwertung aus einem Überangebot der Währung am Devisenmarkt, welches auf ein Defizit in der Zahlungsbilanz des betreffenden Landes zurückzuführen ist. Bei festen Wechselkursen ist die Abwertung eine in der Regel bei anhaltendem Zahlungsbilanzdefizit ergriffene Maßnahme der Regierung, welche das Austauschverhältnis (die Parität) der eigenen Währung gegenüber anderen Währungen herabsetzt.
Ursachen:
Das der Abwertung zugrunde liegende Zahlungsbilanzdefizit kann auf ein Inflations-, Wachstums- oder Zinsgefälle zurückgeführt werden. Ein Land mit überdurchschnittlicher Inflationsrate verliert an Konkurrenzfähigkeit. Dies dämpft die Exporte und regt die Importe an, was die Leistungsbilanz und damit die Zahlungsbilanz passiviert. Ein Land mit überdurchschnittlichem Wirtschaftswachstum tendiert wegen entsprechend hoher Importe bei gleichzeitig geringer Exportneigung ebenfalls zum Leistungsbilanzdefizit. Ein Land mit niedrigem Zinsniveau wird ein Defizit im Kapitalverkehr erzielen, weil aufgrund der höheren Auslandszinsen die Kapitalimporte niedrig und die Kapitalexporte hoch sind. Daneben spielen spekulative Kapitalbewegungen eine Rolle. Erwarten Spekulanten die Abwertung einer Währung, so werden sie sich davon trennen. Es kommt zu einem verstärkten Angebot dieser Währung.
Auswirkungen:
Die Abwertung wirkt auf Preisniveau, Beschäftigung und Leistungsbilanz eines Landes. Für das abwertende Land werden Importgüter teurer. Daneben verlagert sich die Güternachfrage wegen der höheren Importpreise hin zu heimischen Gütern. Dieser Nachfrageimpuls wird verstärkt, da heimische Waren aus der Sicht des Ausländers durch die Abwertung billiger werden, was die Exporttätigkeit anregt. Der Gesamtnachfrageanstieg führt in einer vollbeschäftigten Wirtschaft zu Preisanhebungen. In einer unterbeschäftigten Wirtschaft werden auch Produktion und Beschäftigung angeregt. Zu den Leistungsbilanzeffekten einer Abwertung Elastizitätstheorie, Absorptionstheorie.
Versuchen in einem System fester Wechselkurse mehrere Länder, durch eine Abwertung die Beschäftigung zu verbessern, kann es zu einem Abwertungswettlauf kommen (Beggar-my-Neighbour-Policy). Internationale Währungsabkommen wirken dem entgegen, indem die Teilnehmerstaaten Abwertungen nur »im gegenseitigen Einvernehmen« (Übereinkunft über das Europäische Währungssystem) vornehmen dürfen und sich verpflichten, Wechselkursmanipulationen zu unterlassen, die »einen unfairen Wettbewerbsvorteil« (Übereinkommen über den Internationalen Währungsfonds) bringen können.
C. Köhler: Geldwirtschaft, Bd. 2: Zahlungsbilanz u. Wechselkurs (1979);
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Außenwirtschaft: Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Wettbewerb: Internationale Wettbewerbsfähigkeit
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Ạb|wer|tung, die; -, -en: das Abwerten, Abgewertetwerden.
Universal-Lexikon. 2012.