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Schande
Aufsehen; Affäre; Skandal; Schmach; Peinlichkeit; Kompromittierung; Bloßstellung; Blamage; Gesichtsverlust

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Schan|de ['ʃandə], die; -, -n:
a) etwas, wodurch jmd. sein Ansehen, seine Ehre verliert; etwas, wessen sich jmd. schämen muss:
jmdm. große Schande machen; früher war ein sogenanntes uneheliches Kind eine Schande für die ganze Familie.
Syn.: Blamage, Schmach (geh. emotional).
b) sehr beklagenswerter, empörender Zustand, Vorgang, Sachverhalt:
es ist eine Schande, wie Asylbewerberinnen behandelt werden; eine Schande, ein so schönes Haus einfach verfallen zu lassen; eine Schande, dass bisher niemand etwas gegen diese Ungerechtigkeit unternommen hat.
Syn.: Ärgernis, Skandal.

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Schạn|de 〈f. 19; Pl. selten〉
1. etwas, dessen man sich schämen muss, etwas Verachtenswertes
2. Demütigung, Entehrung
3. Zustand des Verachtetseins
● jmdm. \Schande bringen; der \Schande entrinnen; ich will ihr diese \Schande ersparen; das macht ihm, seinem Namen \Schande; mach mir bloß keine \Schande! 〈meist scherzh.〉 benimm dich so, dass ich mich deiner nicht zu schämen brauche, blamier mich nicht!; jmdn. der \Schande preisgeben; sein: es ist eine \Schande, wie du dich benimmst, wie du herumläufst; die Aufführung war so schlecht, dass es eine \Schande war ● sie muss die \Schande auf sich nehmen; mit \Schande bedeckt, beladen sein; jmdn. mit Schimpf und \Schande davonjagen; Schmach und \Schande über ihn; zu meiner \Schande muss ich gestehen, dass ... 〈scherzh.〉 es ist mir peinlich, gestehen zu müssen ...; zu seiner \Schande sei es gesagt; →a. zuschanden [<ahd. scanta, scanda, got. skanda zu idg. *(s)kam „bedecken, verhüllen“; verwandt mit Scham]

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Schạn|de , die; -, -n <Pl. selten> [mhd. schande, ahd. scanta, verw. mit Scham]:
a) etw., was jmds. Ansehen in hohem Maße schadet:
sein Benehmen ist eine S. für die ganze Familie;
etw. bringt jmdm. S.;
er hat unserem Namen S. gemacht;
jmdn., jmds. Namen vor S. bewahren;
(scherzh.:) zu meiner S. muss ich gestehen, dass ich es vergessen habe;
zu -n gehen, machen usw. (zuschanden);
b) in höchstem Maße beklagenswerter, empörender, skandalöser Vorgang, Zustand, Sachverhalt:
das Elend dieser Menschen ist eine [wahre] S.

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Schande,
 
etwas, das dem Ansehen einer Person in hohem Maße schadet, Zustand des Verachtetseins, in den man meist durch eigene Schuld geraten ist. - Rechtsgeschichtlich wurden Straftäter oder Personen, die sich, gemessen an den Maßstäben der Zeit, der gesellschaftlichen Ordnung widersetzten, durch Verbindung mit oder Tragen von bestimmten Gegenständen der öffentlichen Verspottung (Schande) ausgesetzt. Neben dem Schandpfahl (Pranger) kannte das alte Recht z. B. den Schandmantel in Form einer häufig mit Spottbildern geschmückten Tonne, die Personen umgehängt wurde, die im Rufe standen, unverbesserliche Wirtshaushocker zu sein. Schandmasken in bizarrsten Ausführungen hatten klatschsüchtige, zänkische Frauen zu tragen; Musikanten, die schlecht spielten, hängte man die Schandflöte um; Arbeitsscheue, Landstreicher sowie ungehorsame Soldaten setzte man auf einen hölzernen Schandesel (oft auf Marktplätzen).

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Schạn|de, die; - [mhd. schande, ahd. scanta, verw. mit ↑Scham]: a) etw., was jmds. Ansehen in hohem Maße schadet: eine große, unerträgliche, unauslöschliche S.; sein Benehmen, dieser Versager ist eine S. für die ganze Familie; es ist keine S. (nicht schlimm), dass du das nicht wusstest; (scherzh.:) [Schmach und] S. über ihn!; etw. bringt jmdm. S.; ich will dir diese S. nicht antun, möglichst ersparen; er hat unserem Namen, seiner Familie S. gemacht; mach mir keine S.! (oft scherzh.; benimm dich so, dass ich mich nicht deinetwegen schämen muss); sie ist in S. geraten (veraltet; hat ein uneheliches Kind bekommen); der so viel dazu beitrug, den Hof von Versailles in S. zu bringen (Sieburg, Blick 17); jmdn., jmds. Namen vor S. bewahren; Ich floh vor der S., mit der blödesten Pute der Klasse zusammen gesehen zu werden (Thor [Übers.], Ich 35); Zur S. der reichen Internierten muss gesagt werden, dass sie kein Herz für die Not ihrer Leidensgenossen hatten (Hasenclever, Die Rechtlosen 482); (scherzh.:) zu meiner S. muss ich gestehen, dass ich es vergessen habe; etw. gereicht jmdm. zur S. (geh.; ist eine Schande für jmdn.); b) in höchstem Maße beklagenswerter, empörender, skandalöser Vorgang, Zustand, Sachverhalt: das Elend dieser Menschen ist eine [wahre] S.; Überall blüht der Schwarzmarkt ... Das ist eine S. Stimmt's, Willi? (Hilsenrath, Nazi 86); es wäre doch wirklich eine S. (ugs.; sehr schade), wenn wir diese einmalige Chance nicht nutzen würden; Mit der S. des Jahrhunderts, denn das ist die Apartheid wahrlich, ... (horizont 13, 1978, 2); *ach du S.! (ugs.; Ausruf des Verwunderung, Bestürzung).

Universal-Lexikon. 2012.